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25. Oktober. 249
Diesen Vormittag habe mich abermalen auf die Attaque
tragen, bei dem Prediger-Thor aber absetzen lassen. Ich
finde nunmehr die Brechen zum Sturm capables genueg,
und liegen die Faces bis auf einen kleinen
Theil der Ecken und Schultern darnieder,
Visitirung der
Attaque.
auch seind die beide an dem halben Mond gleichfalls also
beschaffen. Die Gallerien seind über ein Drittel avancirt,
und gegen uns wohl gedeckt; gegen den halben Mond
aber auf der Linken noch gar keine angefangen, auf
der Eechten aber werfen sie fort und fort ein, welches
wir mit unseren Feuer so viel möglich verhindern. Indessen
ist zu glauben, dass sie diesen mit Lauf-Brücken dörften
stürmen wollen316.
Nene Retranchements
auf beiden
Cavaliers.
Unsere neue Eetranchements auf
beiden Cavalieren, über die Verbesserung
der alten, so der wohl meritirte Stuck-
Hauptmann Heinze (der längstens die Zeüg-Lieutenants-
Stölle zu Freiburg meritirt hätte) angefangen hat, avanciren
auch sehr wohl mit einen gueten Graben darvor und mit denen
Aesten der Baumb gleichfahls garnirt, massen versehe, dass,
so wir da niemal durch einen Sturm heruntergeschlagen,
der Best in Wahrheit wegen der Höche beider Cavaliers
nicht mehr haltbar wäre. So habe auch desshalben angeordnet
, dass gleichfalls das hintere Eetranchement oben
darauf auch noch fertig werden muess317.
816 In Betreff des Ravelins sagt die Ueberlinger Handschrift
nichts. — Quincy, VII, 282, erwähnt unterm 25., dass der Verthei-
diger die Arbeiter der Graben-Uebergänge ans 2 Kanonen in der
Flanke von jeder der beiden Bastionen beständig bescboss.
317 Die Ueberlinger Handschrift bemerkt hierzu Blatt 28, dass
wegen der Fortschritte der Breschen diese neuen Befestigungsarbeiten
beschleunigt wurden, welche Heinze mit einem Graben von 18 Fuss
(Tiefe) versah. Damit ist die Bemerkung verbunden, dass nur die
Verschanzungen auf den Cavalieren ihren Zweck erfüllen dürften,
während alle übrigen wegen Enge des Erdreichs zu beschränkt wären
und zu weit rückwärts lägen, so dass sie von den Cavalieren verdeckt
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