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27. Oktober.
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Den 27. October.
Neue feindl. Arbeit
continnirt.
Diesen Morgen am Tag werde von
dem Münster-Thum advertirt, dass die
gestrige feindliche Bewegung nicht weiter als an ihre neue
Arbeit über die Threisamb gangen, wovon ein Theil der
Cavallerie zurück in's Lager marchirt, der andere aber
noch stehe.
Rapport von der
Attaque.
Herr Obrist Graf von Ueberacker
rapportirt, dass diese Nacht in der
Stadt auf der Attaque und sonsten 4 todtgeschossen und
44blessirt worden, unter welchen letzteren Lieutenant Hueber
von d'Arnant und Lieutenant Guardi von Salzburg, welcher
als Ingenieur dient. Alle 4 Brechen, nemblich eine auf
jede attaquirte Bastion und die zwei auf den halben Mond,
seind schon seit etlichen Tagen völlig gelegt; die beide
Haupt-Gallerien nunmehr fast halb und wohl etablirt,
die beide auf dem halben Mond aber noch nicht gar den
vierten Teil836.
Commandanten umzustimmen sachten. Das Ganze reducirt sich aber
nur auf die obige Deputation der drei Käthe.
886 Quincy, VII, 238, berichtet über den Angriff der Stadtfestung
am 26. und 27. Folgendes. Als General-Lieutenant Graf
du Bourg das Commando in der Tranchee übernommen hatte, (siehe
Seite 248) liess er ein ausserordentlich lebhaftes Geschütz- und Gewehrfeuer
unterhalten, durch welches die Artillerie des Vertheidigers ~
zum Schweigen gebracht wurde, was den Bau der Grabenübergänge
beförderte. Gegen die Facen des Ravelins schritten sie ungefähr um
9 Toisen vor, beinahe bis an den Fuss der Breschen; sie wurden
mit Brustwehren (an den Seiten) versehen. Gegen die beiden Bastionen
näherte man sich mit dem Baue der Dämme bis auf eine
Entfernung von 3 Toisen, obwohl die Wassertiefe vor dem Bastion
Joseph 20 Fuss betrug. Die Breschen waren schon sehr gross und
wurden immer länger. Nachdem die „Memoires militaires", XI, 384,
zuvor berichtet haben; dass das Feuer der kaiserlichen Artillerie nicht
zum Schweigen zu bringen war, bemerken sie, dass am 27. der am
weitesten vorgetriebene Damm (welcher, ist nicht gesagt) noch
7 Toisen vom Fasse der Bresche entfernt; von den übrigen Dämmen
wäre besonders jener gegen das Ravelin am wenigsten vorgeschritten
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