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276 Diarium der Belagerung Freiburg im Breisgau.
4) Die Pech-Pfannen sollen' statt der Ketten Stock
haben, umb sie nunmehr aufstecken zu können868.
5) Die 2 Lieutenants auf denen Faceu und Orillons,
so nur 30 Mann haben, jeden mit noch 20 bis 30
zu verstärken 364; tapfer auf die Gallerten zu
schiessen und alle Stund abzulösen.
6) Heunt rucken die halbe Bataillons aus, weil man
nicht weiss, was der Feind gegen Tags intentiren
könnte, und solle der andere halbe Theil gleich-
fahls parat sein.
7) Wieder eine neue Dienst-Tabelle übermorgen präcis
einzugeben.
8) Eine Schlangen, so noch eine übrig, an das Schwabenthor
gegen die feindlichen Approchen der Redouten
im Loch.
9) Fleissigst an dem Damm allda fort zu arbeiten, auf
dass man das Wasser hoch im Graben behalte865.
10) Die 40 Dragoner-Pferd sollen täglich continuiren,
auf das Untere Schloss aus dem Zeug-Haus alle
Requisiten zu führen866.
868 Die Ueberlinger Handschrift, Blatt 82, schreibt, ohne aber
zu erwähnen, dass es sich um die Pechpfannen handelt, es sollten
anstatt der eisernen Ketten Stecken gegeben werden, welche untenher
auf verpichten Bädern zu befestigen. Offenbar sollte der Stock,
welcher die Pfanne trug, in die sonst zur Aufnahme der Achse dienende
Durchbohrung der Nabe hineingefügt und durch eingegossenes Pech
befestigt werden. Die in dieser Weise auf Bäder gestellten Pechpfannen
konnten oben auf die Breschen zu deren Beleuchtung gesetzt
werden, während es schwierig gewesen sein würde, die solche Pfannen
tragenden Stöcke in die wirr durch einander liegenden Trümmer des
zusammengeschossenen Mauerwerkes so tief hineinzutreiben, dass sie
fest genug standen.
864 Nach der Ueberlinger Handschrift, Blatt 32, hätten die zwei
Lieutenants mit zusammen 60 Mann verstärkt werden sollen.
865 Auch hier sagt die Ueberlinger Handschrift, Blatt 32, anstatt
Damm: Schleusse; siehe Note 354.
866 Der an diesem Tage bei Harrsch gewesenen Deputation thut
das Diarium nicht Erwähnung; die Begierungs-Belation berichtet
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