Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 465
Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den Angrenzenden Landschaften [Hrsg.]
Zeitschrift der Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den Angrenzenden Landschaften
14.1898
Seite: 278
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zgb1898/0344
278 Diarium der Belagerung Freiburg im Breisgau.

Feind eine grosse Quantität Sturmleitern und Faschinen hinter
dem Preüssischen Schlösslein bei Hertern368 versamblet
und nun etwan des Feinds Intention sein könnte, uns einen

blinden Lärmen gegen dem Kapuziner-
Winkl zu machen, lasse diese Nacht im

Besetzung des
Kapuziner-Winkls.

selben Thum369 50 Grenadierer, sodann wegen der andern
Seiten am Schwaben-Thor 25 darvon auf Set. Peters-Bastei
rücken370.

Den 30. October.

Was der Feind bisher an der Gallerie auf das Bastion
Set. Joseph versaumbt, hat derselbe ungeacht des grossen

Feuers, so wir aus Stucken, Mörsern und
kleinem Gewehr gemacht, diese Nacht
wieder hereingebracht371, ja sogar diesen

Gallerie auf
Set. Joseph sehr
avancirt.

368 Die Ueberlinger Handschrift, Blatt 32, bezeichnet es als das
„kleine Schloss, genannt Weiershaus"; der vormalige Weiherhof, an
dessen Stelle jetzt die Blindenversorgungs-Anstalt steht. Die auf
Seite 148 unseres Diariums erwähnte Preussen-Mühl vor dem Chri-
stopha-Thore gehörte wohl jedenfalls zu dem Weiherhof.

869 Die Ueberlinger Handschrift, Blatt 32, nennt denselben Kapuziner
-Thurm.

870 „. . . auf dass sie ein wachsames Auge haben sollten auf
die zwei Ort, wo der Graben sehr enge war", bemerkt die Ueberlinger
Handschrift, Blatt 32, ergänzend dazu.

871 Quincy, VII, 283, berichtet, dass die Uebergänge schon in
der Nacht zum 30. vollendet und, um sie fester zu machen, mit
Steinen und Erdsäcken belastet wurden. Dies stimmt aber nicht
überein mit den Angaben unseres Diariums und ebenso wenig mit
den „Memoires militaires", XI, 388, welcher Quelle zufolge die Uebergänge
am 30. nur so weit vorrückten, dass sie noch 3 Toisen vom Eusse
der Breschen entfernt waren; General de Valory erhoffte daher erst für
den nächsten Tag ihre Vollendnng. Wahrscheinlich ist dieser Irrthum
Quincy's darauf zurückzuführen, dass, wie oben noch zu erwähnen,
am 30. Morgens ein Waghals oder mehrere französische Arbeiter bis
an den Fuss der Bresche des Bastions Joseph vordrangen. Erst in
der Nacht zum 31. wurde es dem Feinde möglich, mit seinen Ueber-
gängen bis zu den angegriffenen Werken zu gelangen. — Wie die
„Memoires militaires" an der oben citirten Stelle bemerken, sah Valory
dem Sturme nicht mit voller Zuversicht entgegen, da er es für
wahrscheinlich hielt, dass der Vertheidiger auf den Bastionen (wie


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