Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 465
Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den Angrenzenden Landschaften [Hrsg.]
Zeitschrift der Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den Angrenzenden Landschaften
14.1898
Seite: 350
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350 Diarium der Belagerung Freiburg im Breisgau.

und uns gleiche Freiheit vel quasi gegeben, sondern auch
vorige Nächte arbeiten lassen, wie dann in dem hohlen
Bastion, der Kaiser genannt, wie auch auf der Burg-Bastei
die Indicia vor Augen 470; nicht weniger hat er auch die Mi-
nirung der Werker von der Stadt gewaltig angefangen.

Wir haben gestern auf dem Obern Schloss gehabt 3
unglücklich Blessirte 47\ einen Deserteur und 16 Kranke. In
diesem einen Deserteur und 8 neue Kranke.

Bei der Parole ist befohlen worden, dass alles auf gueter
Huet seie und sich zu der neuen Belagerung auf morgen
parat halten soll.

Abend etwas spat ist der Ingenieur-Obrist-Wachtmeister
und Stuckhauptmann Heinze von Ihr. Fürstl. Durchl. Prinz
Eugenio zurückkommen; weilen aber die mitgebrachte Ordre
nicht positiv und die Chiffres, so in der Nacht aussuechen
müessen, bei Abgang der Kequisiten von einer Capitulation
reden, bei welcher von der Zeit zu profitiren, und selbe
unter einem oder anderm Aufzug zu trainiren. Item enthalten
[sich] Se. Hochfürstl. Durchl., verlässliche Nachricht zu
geben, ob der Feind noch weiters, und was er nach Ueber-
gab der Schlösser zu tentiren, oder aber sich in die Quartiers
separiren möchte472? Als habe mich resolvirt, noch-

470 Die Ueberlinger Handschrift, Blatt 41, berichtet darüber,
man habe bemerkt, dass der Feind nicht nur in der verwichenen
Nacht, sondern auch „zuvor" hatte arbeiten lassen, wie aus den
»aufgebrochenen" Batterien im Bastion Kaiser und in der Schloss-
bastion (Burgbastion) zu entnehmen (siebe Note 463).

471 Vier „durch Unglück" Blessirte, heisst es in der Ueberlinger
Handschrift, Blatt 41.

472 Heinze war am 4. November im Hauptquartiere des Prinzen
Eugen zu Mühlburg eingetroffen. Die Beantwortung des von ihm
überbrachten Schreibens sollte insofern eine Verzögerung erfahren,
da der Prinz es für geboten erachtete, darüber zuvor auch mit dem
Herzoge von Württemberg Rücksprache zu nehmen, weil durch den
Fall von Freiburg nicht nur dessen Land, sondern auch die angrenzenden
Gebietsteile des Schwäbischen Kreises ostwärts vom
Schwarzwalde durch eine französische Invasion bedroht erscheinen


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