Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 465
Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den Angrenzenden Landschaften [Hrsg.]
Zeitschrift der Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den Angrenzenden Landschaften
14.1898
Seite: 354
(PDF, 103 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Public Domain Mark 1.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zgb1898/0420
354 Diarium der Belagerung Freiburg im Breisgau.

Bei der Parole ist befohlen worden:

1) Weilen die heuntige Wortwechslung die Attaque
noch aufgehalten, ist sich zu solcher morgen zu
rüsten.

2) Die Abdeckung der übrigen Tächer zu continuiren.

3) 100 Mann wieder zur Artillerie, damit die Verwahrung
des Oberen Pulver-Thurns im Donjon,
sodann auch im untersten Stock die Batterien für
die Geschwind-Stuck nebst anderen mehr zu continuiren
.

4) In die ßedoute am Weg477, so sonsten von dem
Oberen Schloss dependent, 30 Mann zur Verstärkung
und ein Schlänglein aus diesem Schloss.

Gewiss ist, dass so der Feind zur Attaque inclinirt,
dass durch so starke Ausfall, wie dann der erstere aus
beiden Schlössern von 3000 Mann resolvirt, mir schon auf
welche Weis Luft zu machen trachten werde, dass der

dem Marschall Villars auch den Entwurf einer Capitulation vorliegen
lässt, welcher u. a. die Freigebung der durch die Capitulation von
Landau in Gefangenschaft gerathenen kaiserlichen Truppen stipulirte,
so ist dies nicht richtig.) In Anbetracht dessen bat Wachtendonk
um die Erlaubniss, zum Prinzen Eugen reisen zu dürfen. Anfangs
lehnte Villars dieses Ansuchen ab, später verlangte er aber das Peters-
Fort (Obere Schloss) und Nachmittags das Hornwerk. Harrsch
erwiderte darauf Nachmittags, dass er keinen Zoll breit Erde abtreten
würde. Als Villars darauf mit der Eröffnung des Angriffs
drohte, wurde ihm die Antwort zu theil, man verlange nichts mehr.
Weil es schon sehr spät war, als Wachtendonk zurückkam, erhielt
Gleinitz den Befehl, am nächsten Morgen sehr früh sich zum Marschall
Villars zu begeben, um ihn anzumahnen, dass man zwei Stunden
„von dannen" den Angriff erwarte „und dass es hiermit eine declarirte
Sache für uns wäre." Aus dem Vorstehenden zu schliessen, befand
sich Wachtendonk während jener Verhandlungen vom Vormittage bis
zum späten Abende im französischen Hauptquartiere und wurden
offenbar Villars Forderungen jeweils durch die Offiziere, welche den
Erstcren in die Stadt begleitet hatten, zur Eenntniss des kaiserlichen
Commandanten gebracht.

477 Die Redoute vor dem Oberen Schlosse auf der Stadtseite;
siehe unter H. auf Plan II unseres Diariums.


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zgb1898/0420