Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 465
Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den Angrenzenden Landschaften [Hrsg.]
Zeitschrift der Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den Angrenzenden Landschaften
14.1898
Seite: 367
(PDF, 103 MB)
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14. November.

367

Gleichwie aber nun bereits den 10ten dies durch GWM.
v. Wachtendonk an Se. Hochfurstl. Durchlaucht den accu-
raten Zuestand aller Sachen unterthänigst berichtet und
von selben ein positive Ordre daraufhin begehrt, also be-
ruehet auch Alles bis zu dessen Wiederkunft auf sich. Der
Herr Mar&hal hat mich auch wissen lassen, dass er über
den morgenden Tag nicht länger mit der Canonirung und
und Bombardirung warten könne, worauf geantwortet, dass
mir eine Ehre mache, selbe rechtschaffen auszuhalten.

Wür haben heunt wieder 19 Kranke bekommen, item
auch 4 Deserteurs. Bei der Parole ist abermalen nichts
neues, sondern nur auf den vorigen Befehlen scharf zu
halten befohlen worden.

Harrsch geschrieben habe und dessen weitere Antwort erwarte. Jedoch
benützte der Prinz diese Gelegenheit zur Absendang des oben erwähnten
und vom 10. November datirenden, chiffrirten Schreibens an
Harrsch und übergab es verschlossen dem Regimentsrathe v. Schütz
zur Beförderung an seinen Adressaten. (Siehe den ganzen Wortlaut
des Schreibens in „Feldzüge des Prinzen Eugen", XV, Supplemente
Seite 293. Seine dortige Datirung vom 13. November ist ein Druckfehler
; vergleiche dazu Seite 312 jenes Werkes.) Nachdem Schütz,
wie die Regierungs-Relation berichtet, am 14. November in Freiburg
wieder eingetroffen war, glaubte die Regierung diesen Anlass benutzen
zu sollen, um auch ihrerseits durch den genannten Rath ein Schreiben
an Harrsch gelangen zu lassen, in welchem sie den Commandanten
ersuchte, bei der Capitulation auf die Wahrung der Interessen der
kaiserlichen Behörden und der sämmtlichen Corporationen bedacht zu
sein. Schütz verfügte sich alsdann zum Marschall Villars und bat um
eine Geleitsperson, welche ihn in das Untere Schloss fuhren sollte.
Als Schütz hierbei dem Marschall das Schreiben des Prinzen Eugen
zeigte, nahm Villars dasselbe und öffnete es. Da er jedoch die Chiffreschrift
nicht lesen konnte, gab er es dem Rathe mit der Entschuldigung
zurück, dass er geglaubt habe, dasselbe wäre an ihn adressirt.
Schütz begab sich darauf in das Untere Schloss und überreichte dem
Commandanten die beiden Schreiben. Er verband damit auch das
mündliche Gesuch, dass Harrsch die Regierung von der bevorstehenden
Capitulation rechtzeitig unterrichten möchte, damit sie einen Vertreter
zu den diesbezüglichen Verhandlungen entsenden könnte.
Harrsch ertheilte diesem Sendboten hierauf nur den Bescheid, dass er
es den löblichen Wesen kund thun wolle, wenn es zur Capitulation
komme.


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