Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 465
Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den Angrenzenden Landschaften [Hrsg.]
Zeitschrift der Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den Angrenzenden Landschaften
16.1900
Seite: 148
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14H Bohneuberger. Die Mundart von Schwenningen.

gleichend, stärker als die Grenzen kleiner Territorien der
letzten Jahrhunderte. Wenn Neuhausen ob Eck gegen seine
geographische Lage und gegen mittelalterliche Grenzen heute
mit Tuttlingen geht, so ist fraglich, ob auch die Grenzen
der letzten Jahrhunderte in gleich kurzer Zeit in demselben
Maße sprachverschiebend wirkten. Dass die tiefsten sprachlichen
Einschnitte denjenigen unter den während der
letzten drei Jahrhunderte bestehenden Grenzen folgen, welche
die ältesten und heute rund 1000 Jahre alt sind, hebt
H. selbst hervor. Wo eine Sprachgrenze in längerer Ausdehnung
mit einer seit Alters bestehenden politischen Grenze
geht, ist es immer von Interesse, die daneben auftretenden
Abweichungen nachLage und Ausdehnung zu untersuchen.
Mannigfach lässt sich eine Abweichung erklären, ihr Alter bestimmen
, und damit die Sprachgrenze für ältere Zeit auf die
sonst eingehaltenen älteren politischen Grenzen zurückbringen.

Ebenso ist in all den Fällen, wo die Grenze eines sprachlichen
Unterschieds mit einer politischen Grenze geht, die
jünger ist als jener, diese Tatsache ausdrücklich hervorzuheben
und nach einer erloschenen älteren politischen Grenze
zu suchen, an die sich die sprachliche ehemals angeschlossen
haben mochte. Oft genug wird der Versuch vergeblich sein,
ein andermal kommt man aber doch auch zu einem recht
wahrscheinlichen Ergebnis. Dabei darf man freilich nicht
verkennen, dass Sprachunterschiede höheren Alters im Laufe
der Jahrhunderte ihre Grenze zum Teil nachweisbar ganz
gewaltig verschoben haben und dass sich eine zum Stillstande
gekommene Neuerung zu den verschiedensten Zeiten aufs
neue ausbreiten kann, dass also möglicherweise ein seinem
Ursprünge nach beträchtlich älterer Sprachunterschied erst
in jüngerer Zeit in die fragliche Gegend eingerückt ist. In das
auf der Karte behandelte Gebiet fallen sehr wenig Sprachunterschiede
höheren Alters, für die allerwenigsten ist die Entstehungszeit
bis heute auch nur annähernd bestimmt. Genauere
Untersuchungen haben also hier nur sehr wenig Aussicht auf
Erfolg. Eine der ältesten in die Karte eingetragenen Grenzen,
die von anlautendem k gegen ch habe ich oben behandelt.


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