Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 465
Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den Angrenzenden Landschaften [Hrsg.]
Zeitschrift der Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den Angrenzenden Landschaften
16.1900
Seite: 267
(PDF, 60 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zgb1900/0282
Anzeigen und Xwliriehtoii

liegende von K. Reiser. Der Verfasser, selbst ein Allgäuer, der
an seiner Heimat Sonderart mit besonderer Liebe hängt, hat die
große Mühe nicht gescheut, viele Jahre hindurch seine freie Zeit
zu Wanderungen durch das prächtig grüne Gelände des alten Alpgaus
zu benützen, um selbst dessen Bewohner auszuhorchen und sich
erzählen zu lassen von dem, was sie bewahrt haben von den Tagen
der Urväter her. So ist dieses Buch gleichsam im Wandern entstanden
und birgt in sich den Hauch echter Volkstümlichkeit, der
sich besonders offenbart in der Schlichtheit der Darstellung, die verwoben
ist mit einer Reihe mundartlicher Ausdrücke und Bezeichnungen
. Und wie trefflich muss es der Sammler verstanden haben,
sich das Vei'traueu seiner sonst ziemlich zurückhaltenden Volksgenossen
zu erringen; denn wir staunen über die überraschend reiche
Ausbeute, die der Lohn seines Fleißes ward. Es ist somit ein Buch
geworden, das einerseits aus dem Volk für das Volk geschaffen ist,
andererseits aber auch der Wissenschaft großen Nutzen zu bringen
geeignet ist. Es wird wol kaum eine Landschaft geben, die nach
dieser Seite so gründlich durchforscht ist, freilich auch nicht leicht
eine, die so viel des Besonderen bewahrt hat, wie das in fast jeder
Hinsicht ein abgeschlossenes Ganze bildende Allgäu.

Der 1. Band zerfällt in 12 Abschnitte, in die nach Möglichkeit
die einzelnen Sagen eingeordnet sind, und zwar enthält der 1. Göttermythen
von Wotan, Donar usw., 2. Göttinnen und sonstige weibliche
Gestalten, 3. Elben, Zwerge und Kobolde, 4. Hexen und
Truden, 5. Zauberer und Schwarzkünstler, 6. Naturmythen: Elemente,
Seen- und Schatzsagen, 7. Tiermythen, 8. Seelenmythen und Geistersagen
, 9. Legenden von Kirchen usw., 10. Vermischte Sagen,
11. Geschichtliche Sagen, 12. Schwanke, Streiche und Ortsneckereien.
Es sind im ganzen 619 Nummern; bei jeder ist genau angegeben,
wo sie herstammt. Eine Deutung ist mit Recht unterlassen, doch
liegt eine Andeutung für die Beziehung der einzelnen schon in der
Einreihung in den einen oder andern Abschnitt.

Die Brauchbarkeit wird erhöht durch Anfügung eines genauen
Inhaltsverzeichnisses, sowie durch ein Orts-, Sach- und Personenregister
. Die Ausstattung ist ganz vortrefflich. Zahlreiche Bilder
veranschaulichen meist die Oertlichkeit, an welche die Erzählung den
Leser führt. Ein hübsches Titelbild in Lichtdruck, von einem
Münchner Künstler, stellt „die Sage" dar, eine allegorische Frauengestalt
, der als Hintergrund die auf steilem Felskopf das Pfrontener
Tal überragende Ruine Falkenstein dient.


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