Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 465
Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den Angrenzenden Landschaften [Hrsg.]
Zeitschrift der Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den Angrenzenden Landschaften
17.1901
Seite: 41
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zgb1901/0055
Aus der Matrikel der Universität Freiburg i. B.

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nicht mit unserer Frequenzberechnung tiberein, nach welcher
für diese Jahre r. 180 Studenten hier gewesen sein müssen.
Aber sie stimmt nur deswegen nicht überein, weil Schreiber
einfach die Zahl der in jenen zwei Jahren I m m a t r i-
kulirten, freilich auch diese noch ungenau zusammengezählt
, in unbegreiflicher Weise mit der Zahl der Zuhörer
überhaupt verwechselt, mit andern Worten als Frequenzzahl
gesetzt hat. Tatsächlich sind nämlich vom 1. Mai 1616 bis
1. Mai 1617 im ganzen 99 Studenten neu immatrikulirt
worden, von da bis 1.Mai 1618 sodann79. Die Frequenz muss
jedoch natürlich größer gewesen sein. Es ist das, was Schreiber
gethan hat, eine sehr bequeme Art der Zählung und der
Frequenzfeststellung, wenn man um jeden Preis beweisen
will, dass die Universität herabgekommen sei wegen Mordhändeln
ohne strenge Bestrafung und weil die Einführung
der Jesuiten in Aussicht stand.

Die oben genannten (wahrscheinlichen) Frequenzzahlen
sind, mit den heutigen verglichen, gewiss recht klein. Aber
wir brauchen gar nicht weit zurückzugehen in der Geschichte
unserer Universität, um anspruchsloser über dieselben zu
urteilen. Bis Ende der siebziger Jahre, genau bis
1878, hat das ganze neunzehnte Jahrhundert hindurch
, mit Ausnahme der Jahre 1820—37, die Universität
nie mehr als 400 Studenten gehabt*); in den vierziger
Jahren und in der Zeit von 1868—1878 wurde nicht einmal
die Zahl 300 überschritten, und z. B. noch im Sommer 1871 —
also unmittelbar nach dem deutsch-französischen Krieg —
waren es sogar nur 204, mithin nur etwa halb so viel als
im Anfang der zwanziger Jahre des 17. Jahrhunderts. Dagegen
gehört freilich die genannte Periode des dreißigjährigen

*) Wer sich genauer unterrichten will, vergleiche meine Geschichte
der Universität Freiburg i. B. in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts,
Bonn 1892—94 I. Teü S. 50 und 84, II. Teil S. 66, und III. Teil S. 98
und 99. Die Zahlen von 1852—81 gibt die Festschrift „Die Universität
Freiburg seit dem itegirungsantritt des Großherzogs Friedrich von Baden
1852—81". Freiburg und Tübingen 1881. Die Zahlen nach 1881 sind
im Adressbuch der Universität zu finden.


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