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Zu Mirabeau-Tonneaus Tod und Begräbnis
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übermenschlichen Ehren im Pantheon beigesetzt, darnach
aber von den Jakobinern aus ihrer Gruft gezerrt wurden.
Dem ist jedoch nicht so. Eine aus dem Nachlass des
1883 verstorbenen großherzoglichen Archivrats Dr. Jos.
Bader stammende Notiz von der Hand des um die Sammlungen
der Stadt Freiburg verdienten Kaufmanns Heinrich
Heydt-Vanotti von Pflummern besagt: „Sein Grab war auf
dem alten Soldatenfriedhof vor dem jetzigen alten Friedhof.
Bei der Aufhebung desselben ließ mein Großvater
den bleiernen Sarg in eine selbsterworbene neue
Stätte bei der Kapelle überbringen und den jetzigen
Stein setzen." Dies geschah im Mai des Jahres 1828. Schon
Bader hat dies, was Sarrazin entgangen ist, in seiner Geschichte
der Stadt Feiburg 2, 289 mitgeteilt mit den Worten:
„Nachdem der alte Militär-Friedhof aufgehoben worden, ließ
Herr Vanotti den bleiernen Leichensarg Mirabeaus erheben
und nach einer Grabstätte verbringen, welche er zu diesem
Behufe bei der Kapelle des allgemeinen Gottesackers erworben
." Der menschenfreundliche Handelsmann Joseph
Vanotti war es also, der die Gebeine Mirabeau-Tonneaus vor
dem Schicksale der Vergessenheit gerettet hat.
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