Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 465
Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den Angrenzenden Landschaften [Hrsg.]
Zeitschrift der Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den Angrenzenden Landschaften
17.1901
Seite: 57
(PDF, 65 MB)
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Sprache und Stil in Scheffels Ekkehard

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Mögen die germanistischen Studien, der Hang zum Altertümlichen
und Mundartlichen Scheffels lebende Rede dann
und wann beeinflusst haben — eine Untersuchung der Sprache
und des Stils des Eomans liefert gewisse Typen, die deutlich
das Streben des Dichters bekunden seiner Sprache
ein bestimmtes Gepräge zu verleihen und deren Vorhandensein
eben beweist, dass Scheffel mit „bewusster Absichtlichkeit
" gewisse Sprachmittel benutzt hat, deren Anwendung
dem Germanisten Scheffel nicht schwer fallen
konnte.

Ekkehard weist außer Mundartlichem und der Mundart
1s achgebildetem eine Menge echt mittelhochdeutscher Elemente
auf, die eigentlich nur der germanistisch gebildete Leser zu
würdigen weiß. Dazu kommen eine Anzahl im heutigen
Deutsch veralteter Formen. Auch ist der Roman reich an
sprachlichen Neubildungen. A. Ruhemann: „Jos. Viktor
v. Scheffel", Stuttgart 1887, sagt über letztere (S. 223) .. .
„er (Scheffel) besass eine großartige Fertigkeit, die selbständig
vorgenommenen Wortbildungen getreu nach den Regeln der
mittelalterlichen Grammatik auszuführen und sich trotzdem
in der Beschränkung als Meister zu zeigen. Daher beleidigt
er nirgends; er drängt dem Leser nie seine Gelehrsamkeit
auf; er ist eben echt und originell in seiner Sprache." Die
Fähigkeit alte Wörter zurecht zu schneiden, ist tatsächlich
bei Scheffel so meisterhaft ausgebildet, dass wir — mangels
der Quellen — in vielen Fällen nicht unterscheiden können,
ob gewisse Wortformen echte oder nachgebildete sind.

I. Mundartliches.

a) "Wortschatz.

Tauber*) (= Täuberich) 80; staunig (= staunend) 189; groß
(= sehr); z. B. die wehrte sich dessen nicht groß 64; luegte 203;
in grobzwilchenem Tschoben 205; Jauren 244; vgl. dazu Scheffels
Anmerkung 274; vormjährig 249; Donnergugi 253; vgl. dazu Seiler

*) Wir zitiren die Seitenzahlen nach der Frankfurter Ausgabe
(Verlag von Meidinger Sohn & Cie.) 1855.


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