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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zgb1902/0029
(Troßherzog Friedrichs Persönlichkeit

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scheute Großherzog Friedrich nicht vor den größten Opfern
zurück, wo es galt, die Einheit dos Reichs zu begründen und
zu befestigen. Er behielt sich keine Reservatrechte vor, er
wollte keine Sonderstellung für sich und sein Land, mit patriotischer
Hochherzigkeit brachte er sogar seine Eigenschaft
als Kriegsherr dem großen Ganzen zum Opfer, indem er durch
Abschluss einer Militärkonvention das badische Kontingent
einen unmittelbaren Bestandteil der deutschen, bezw. königl.
preußischen Armee werden ließ.

Durch eine weise Bestimmung Kaiser Wilhelms I. — wenn
wir hier von einer späteren Zeit sprechen dürfen — wurden
die badischen Truppen wieder in engere militärische Beziehung
zu ihrem Landesherrn gesetzt. Im Jahre 1877 wurde dem
Großherzog die fünfte Armeeinspektion übertragen, welcher
neben den badischen auch die im Reichsland Elsaß-Lothringen
stehenden Truppen — das 14. und 15.. seit 1890 auch das
10. Armeekorps — angehören.

Kehren wir zum Jahre 1871 zurück, so dürfen wir sagen:
es war ein schöner Abschluss der vaterländischen Tätigkeit
des Großherzogs im Feindeslande, dass es ihm, seit 10 Jahren
dem bewährten Vorkämpfer der deutschen Einheit, gegönnt
war, am 18. Januar 1871 in dem Schlosse der französischen
Könige zu Versailles dem ersten Deutschen Kaiser aus dem
erlauchten Hause der Hohenzollern, dem verehrten und geliebten
Vater seiner teuern Gemahlin, im Namen der Fürsten und
Völker Deutschlands das erste huldigende Lebehoch zuzurufen.

Und nun, nachdem das Reich gegründet war, betrachtete
es Großherzog Friedrich unter der Regierung dreier Kaiser
als seine hohe Aufgabe, als der treue Eckart immer wieder
zu mahnen, das durch das Blut von Deutschlands Söhnen,
durch die Tüchtigkeit deutscher Feldherrn, durch die unvergleichliche
Staatskunst des Fürsten Bismarck, nicht zum mindesten
aber durch die Weisheit und Stärke des greisen Kaisers
Wilhelm Gewonnene zu erhalten, zu verstärken, weiter auszubauen
. Es versteht sich bei diesem Fürsten von selbst,
dass seine Bevollmächtigten im Bundesrate immer diesen seinen
Anschauungen entsprechend instruirt wurden, wir wissen, dass


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