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Vogtgcvichtsordnutig des Fleckens Altheim
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mehr komen, er hab dann zuvor sollich strafgelt, nämlich
zwainzig pfund heller, bezalt.
Werens aber frembd, nit hinderseßen und einwoner oder
dero sün, und hetten sollich strafgelt nit zu bezalen, der oder
dieselben sollen von stund an in thurm gelegt und heruß nit
gelaßen werden, sie haben dann zuvor bemelt zwainzig pfund
heller bezalt und verbürgt oder zwen monat, als oblut, im
thurm gebüeßt.
Die fridbrecher sollen auch die sach, darumb span ist,
gegen iren widerthailn verlorn haben.
Welcher auch über ain gelopten oder gepoten friden allain
mit worten, geberden oder anzaigung handlet und nit mit der
gethat oder werken, der soll dem spital oder seinen pflegern
als vogtherrn, zehen pfund heller von stund an zu peen zu
geben, verfallen sein, oder ain monat darumb im thurm bießen,
oder des dorfs, wie oblut, mit weyb und kindern meyden, so
lang er sollich strafgelt nit bezalt hat.
Wer ains aber frembd und außlendisch und hette die zehen
pfund heller nit zugeben, der oder dieselben sollen von stund
an in thurm gelegt und darinen gezichtiget, auch deß nit ledig
gelaßen werden, sie haben dan das strafgelt verbürgt und bezalt
oder den monat im thurm gebüest. Doch das alles der
gemainen und gewonlichen frevel in alhveg unbenomen und
unabprichig.
Und ob nach sollichem fridboth iemandtz schidweys zuloufen
und mit der gethat fridtnachen wellt, doch darunder schaden
empfieng, unwissent von wem, sollen der oder die, so über den
fridenn, wie angezaigt gehandelt, den versagt oder geprochen
hetten, denselben schaden abzulegen und darumb straf zu em-
pfahen schuldig sein.
Welcher auch ain friden mit worten oder werken nit
halten weit, soll ain ieder hinderseß einwoner gelopter und ge-
schworner, so das hört, darumb oder darbey ist, bey seinem aid
schuldig und pflichtig sein, dem amptmann zu Altheim solliche
fridbrecher von stund an fürzupringen und zu überantwurten.
Der oder dieselben fridbrecher sollen gleich an das orth und,
end sie von den vogtherrn beschaidt haben, in thurm gefüert
und gelegt werden. Der oder die auch umb ir begangen hand-
lung nach ains gerichtz erkantnus und gestalt des fridbruchs
weyter dann ob angezaigt gestrafft werdenn.
Alemannia N. F. 3, 1/2. y
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