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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zgb1902/0180
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Encpper

„Und machen im ein grab und setzen uff das grab diß
gedieht:

Ich Daphnis in den weiden bkant,
Hie daran biß an das gstyrn genant,
Des schönen fyhes hirte was
Vil schöner ich über alle maß."1

Die Glossen — interlinear und am Rande — geben einen
sachlichen Kommentar im breitesten Rahmen, natürlich mit
Hereinziehung einer Menge von Dingen, die gar nicht dahingehören
; zumal die Randglossen bewegen sich oft auf Gebieten,
die mit dem Thema wenig zu schaffen haben; namentlich enthalten
sie in breiter Reflexion allerlei hausbackene Wahrheiten,
die aus der betreffenden Textstelle gezogen werden können.
Von Interesse ist uns darunter der schöne Grundsatz: „Hie
merck, das alles, das wir schriben und diechten, soll also erlich,
erber und reguliert wol sein, daz es der oberst als wol lesen
möge als der minst."

Dass unser Elsässer dann auch an die Bearbeitung des
Horaz ging, bezeugt er an der oben angeführten Stelle mit den
Worten: Zu dem neunden ein Comment über den Horatium. Zu

8.

Hie clagt Dämon die betrogen lieb
Wie Nysa in zurück det schieben,
Und wie Daphnis wolt mit kunst
Alphesibeum bringen zu seinem gunst.

9.

Meris beweint die zeit und schaden,
Da mit er yetzunt ist beladen,
Den tröstet ser herwiderumb
Lycidas sein frtindt, der zu im kumpt.

10.

Gallus würt hie gesungen,
Wie in Lycoris hat bezwungen
Und was er alles leyde
Umb willen der schöne meyde.

1 Siehe den Urtext:

Et tumuluin facitc, et tumulo superaddite carmen:
Daphnis ego in silvis hinc usque ad sidera notus,
Formosi pecoris custos, formosior ipse.


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