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Knepper

Den frauwen bot man zucht und er,

Man acht von inner weit und fer

Ir werde zucht und stete trüw,

Ir früntlich lieb, gunst on rüw,

Anhang und volg zu lieb und leit,

Find ich in büchern weit und breit:

Zu voran in der alten ee

Dort von der Dochter Helchie1,

Eines Burgers zu Babylon.

Die fand in irem garten ston

Zwen alt verzweifelt bößewicht,

Die sich darzü hatten gericht,

Daß sie da die frommen frauwen

Wolten mit lob oder mit trauwen

Zu irem bösen willen zwingen

Und umb ir er und lob bringen.

Aber das frum und edel weib

Wolt ee verlieren ihren leib

Und sich vil lieber töten Ion,

Dan wider ihren haußwirt ton.

Umb solche treuw und stete

Ir got sant Daniel prophete,

Der sie nam uß Juden henden,

Tet die alten bößwicht sehenden.

Die warf das volck von stund zu tod,

Also kamen sie uß disser not.

Desgleich Micol ir lieb erclert,

Ir trüw zu irem man bewert,

Do sie ein ploch2 an ir beth legt

Und den mit einem beltz bedeckt,

Als wer ir man ser schwach und krauch,

Bis sie im halff mit dissem ranck,

Das er irs vatters zorn entgieng,

Des sie großen undanck empfieng.

Das sie dan alles wenig acht,

Dan sie ir rechnung also macht,

1 Die Geschichte von der keuschen Susaima wurde gerade damals
vielfach behandelt, etwas später auch häufig dramatisch, z. 13. von Hans
Sachs.

2 ploch, bloch = Block.


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