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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zgb1902/0213
Zur Geschichte der Kniehisschanzcn

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renden Feind vor avantage und desavantage zu besorgen" aus
dem Jahre 1710, die sich im Stuttgarter Archiv befindet, und
die ich demnächst in diesen Blättern zu veröffentlichen beabsichtige
. Hier heißt es: „auf dem Kniebis nun seynd zwey
redouten nah beysammen, welche nebst der Linie so sie beyde
aneinander hängt, und sich an das Verhackh links und rechts
schließet, die enge passage zwischen Wald und Morast bedeckht,
und defendirt." Außerdem wird noch ein „voranliegendes
Blockhaus, wo der Weeg von Rappenau (d. h. Oppenau) herkommend
, vorbeygehet", und „die alte Schantz über dem Roß-
bigel" erwähnt. Die „zwei redouten nah beysammen" sind
jedenfalls die jetzige Alexanderschanze, da hier die Örtlichkeit
und der Zweck der Verschanzung, nämlich die von Oppenau
herkommende Straße zu beherrschen, eine derartige Anlage
geradezu erforderte.

Nun zeigt der vortreffliche „Grundriss des Freudenstedter
Forstes, verfertigt von Johann Mayer, Prälat zu Murrhardt
1712" in der Reihenfolge von West nach Ost zuerst die
Schwedenschanze, dann, genau der Anlage der Alexanderschanze
entsprechend, eine „Zweite Schantz repariert Anno 1674" und
endlich etwa in der Mitte zwischen dieser und dem Weiler
Kniebis, also etwa in der Gegend, wo jetzt das Wirtshaus
zum Lamm steht, eine" „Alte Schantz", an die sich auf beiden
Seiten kurze Linien anzusetzen scheinen. Diese „Alte Schantz"
ist verschwunden, was vielleicht mit der Klage des Rats
Tafel, eines Beamten der schwäbischen Ritterschaft, vom
10. Juli 1708 gegen den Ingenieur Reichmann (oder Teichmann)
zusammenhängt: „. . die rittersch. Schantzer (d. h. von der
Ritterschaft gestellte und bezahlte Schanzarbeiter) zu allerlei
liederlicher nichtsnutziger Arbeit angehalten worden und
endlichen, da man nichts mehr gewusst, der Ingenieur eine
alte Schantz einreißen . . . lassen, um nur einer löbl. Rittersch.
viel Kosten zu machen u. die Schantzer lang aufzuhalten,
damit er hierdurch eine discretion erpressen oder sonst sein
Interesse dabei suchen möge." Der Herr scheint nämlich die
Schanzarbeiter, für die ihm von der Ritterschaft der Taglohn
bezahlt wurde, nur an den Tagen, an denen der Kreisbote,

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