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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zgb1902/0214
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Boesser

der Geldbriefträger jener Zeit, erwartet wurde, vollzählig versammelt
, für die Zwischenzeit aber beurlaubt zu haben — eine
mehr einträgliche als anständige Einnahmequelle für den Herrn
Ingenieur. Als einmal der Bote außer der Zeit kam, führte
dies zu sehr erregten Auseinandersetzungen, in deren Verlauf
der „grobe, ungeschliffene" Bote jenen „für kahl" schimpfte
und als Lohn dafür „zwei fingerdicke Schwühlen auf dem
buckel" als Beweis für die vom Herrn Ingenieur „rechtmäßg
empfangenen 5 oder 6 prügel" davontrug. Der General-Feldmarschall
von Thüngen musste selbst einspringen, um durch
Bestrafung des Schuldigen die aufgeregte Kitterschaft wieder
zu beruhigen.

Diese Schanze, die Reichmann im Jahre 1708 niederreißen
ließ, wird nun wol die oben genannte „Alte Schantz" gewesen
sein. Dass sie sich noch auf dem Mayerschen Grundriss von
1712 findet, ist wol kein Gegenbeweis, da dieser jedenfalls
nicht auf persönlicher Untersuchung des Geländes, sondern auf
ältern Plänen beruhen dürfte und die Kunde von Reichmanns
Heldentaten wol damals noch nicht bis Murrhardt vorgedrungen
war. Auch wird wol die Zerstörung keine vollständige gewesen
sein. Damit würde stimmen, dass noch auf einer Karte
aus 1812 zwischen der Alexanderschanze und dem Dorf Kniebis
eine „Kleine Schanze" eingetragen ist. Meine Versuche noch
Reste dieser „Alten Schantz" zu finden haben keinen Erfolg
gehabt. Nur habe ich aus den Aussagen eines alten Frachtfuhrmanns
feststellen können, dass er und seine Genossen,
wenn sie Vorspann für die Fahrt vom „Lamm" zur „Alexanderschanze
" hinauf holen müssen, die Pferde und Wagen an der
„kleinen Schanz" halten lassen. So bezeichnen sie nämlich
die Stelle der Straße, wo die stärkere Steigung beginnt. Hier
wird also wol jedenfalls jene jetzt verschwundene Schanze
gestanden haben.

Die während des spanischen Erbfolgekriegs ausgeführten
Befestigungen und Ausbesserungen oder Ergänzungen der schon
vorhandenen Anlagen, also wesentlich der jetzigen Alexanderschanze
, beruhten auf den Beschlüssen der Konferenz zu Villingen
vom 13. November 1703 „Demnach Ihro Churfürstl. Drchl.


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