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sein kann. Er berichtet am 11. Januar 17&1 an den Herzog:
„Heute als den llten bin ich weiters den Kniebis zu recognoscieren
mit Herrn Obristen v. Eichelberg dahin gegangen, worüber
unterthänigst wie selbiges beschaffen nach den geringen
Brouillon darvon, welchen hierbeifügen sollen (so wie selbiges
in der Schnelle und auf den Weg betrachten können) auch
meine wenige Gedanken melden sollen. Von hier als Freudenstatt
sind 2 Stund zu den Zollhauß, über das Thal und gleich
eine hohe Staig durch lauter Waldung bis dorthin, selbiges
liegt zwar auf der Höhe, dennoch etwas in einer Tiefen, so
das es auf allen Ecken übersehen und völlig überschössen
werden kann, daß niemand sich auf den Hoff darf sehen laßen.
Das gantze Wesen bestehet in Gebäuden als eines, wo der
Zoller wohnt einen Wirtshauß zur Seiten und noch einen geringeren
Baue, Kirche und Wachtstube, so alles mit einer
schlechten Mauer zusammengehänkt, auf der Kirchen soll vor
diesen ein Blockhauß gestanden seyn, so aber von sehr schlechter
Defension muß gewesen seyn, weil selbiches von denen Tächern
der Häußer bedecket ist, mithin der Wacht allen Prospekt,
also auch die Defension benommen; die Passage gehet gerade
in einen Thor hinein und gleich an den Zollhauß weiter hinauf
zu der Schantz. Mit diesen ist gar nichts anzufangen, und
nur in den geringsten defensions Stand zu setzen, sondern ist
der geringsten Partie offen und frey." Der Wechsel der Zahl:
„zu der Schantz. Mit diesen" weist deutlich auf die Beschaffenheit
der „Zweiten Schantz" Mayers, die ebenso wie
ihre jetzige Nachfolgerin,, die Alexanderschanze, aus 2 zu
beiden Seiten der Strasse gelegenen Befestigungen bestand,
die doch auch wieder ein einheitliches Ganzes bildeten. Der
Herzog nahm sich der Befestigung des Sehwarzwalds. . mit
großem Eifer an und ließ namentlich die Alexanderschanze
aufführen, die ja in ihrem jetzigen Zustand den ursprünglichen
' Plan noch ganz deutlich erkennen lässt. Über die Einzelheiten
des Baus habe ich in den mir zu Gebote stehenden Akten
nichts gefunden, was von allgemeinem Interesse sein könnte.
Militärische Verwendung haben diese Befestigungen auch im
polnischen Erbfolgekrieg nicht gefunden.
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