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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zgb1902/0219
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Moreau ging am 24. Juni bei Kehl über den Rhein, drängte
die Österreicher unter Latour langsam nach Norden und gewann
dann am 9. Juli 1796 über den inzwischen vom Niederrhein
herbeigeeilten Erzherzog Karl den Sieg bei Ettlingen.
Während dieses Vorrückens nach Norden sandte nun der zu
Moreaus Heer gehörige General St. Cyr den General Laroche
mit einer Halbbrigade und einer Abteilung Jäger zu Pferd ins
Renchtal, um sich des wichtigen Kniebispasses zu bemächtigen.
General Duhesne folgte mit einer Division. Der Pass, d. h.
die Schanze auf dem Rossbühl, die nach Roeschs Ansicht
1164 Mann und 12 Kanonen zur Besetzung erforderte, war
tatsächlich besetzt von 2 völlig minderwertigen Bataillonen
schwäbischer Kreistruppen, zu denen noch 1 Bataillon österreichischer
Jäger aus dem Murgtal stoßen sollte. Außerdem
ließ der Herzog von Württemberg einige Bataillone seiner im
Lande zurückgebliebenen Truppen und seiner Landmiliz mit
Geschütz nach Freudenstadt abrücken, um der Besatzung des
Forts als Rückhalt zu dienen.

Uber die Erstürmung der Roeschenschanze liegen mir
zwei Berichte vor. In Posselts europäischen Annalen von 1796
heißt es S. 199: „Den 2teu Jul. rückte der Brigaden General
la Roche mit einer Halb Brigade leichter Infanterie und einem
Trupp Jäger zu Pferde durch das Rench Thal über Oppenau
gegen den Kniebis vor, warf alle Vorposten zurück, drang,
des hartnäckigen Widerstands ohngeachtet, bis auf die äusserste
Höhe des Gebirges, und erstürmte, ohne auch nur Ein Feldstück
bei sich zu haben, mit gefälltem Bajonet, mit ungeheurer
Kühnheit, die Schanze auf dem Roßbühl." Dagegen berichtet
Erzherzog Karl von Österreich in seinen Grundzügen der
Strategie: „am 2. 7. bei angehender Dämmerung überfielen sie
über die Oppenauer Steig die vor und auf dem Kniebis aufgestellten
Würtemberger, die ohne Verteidigung flohen." Ich
muss gestehen, dass mir letztere Schilderung wahrscheinlicher
ist.

Das Werk jahrelanger ernster und liebevoller Arbeit hatte
nicht vermocht, auch nur dem ersten Angriff zu widerstehen.
Der Grund aber lag nicht in der Mangelhaftigkeit der Anlage,


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