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Boesser
Buhlbach den 12. Jul. 1794.
Ingenieur Major Roesch erstattet
seinen dritten unterthänigsten
Bericht das Schanzwesen auf dem
Schwartzwald betreffend.
Das vor einigen Tagen angefangene Blokhauß wird bis
übermorgen vollends aufgeschlagen, dann wird es mit Moos
ausgekleidet und mit Erde bedekt; dardurch werde ich in ein
paar Tagen in den Stand gesezt, das Arbeitszeug herbeiführen
zu lassen, und zur Auswerfung der Gräben, so wie auch zur
Aufführung der Brustwehren schreiten zu können.
Ein Baiersbronner Bürger forderte mir für das Ausgraben
des Platzes zum Blokhaus 24 fl.; ich verstellte es hernach an
andere für 3 fl. 24 hauptsächlich um zu sehen was die hiesigen
Lenthe thun, wenn sie im Accord und nicht im Taglohn arbeiten
, und da zeigte sichs, dass sie am Ende gerade ihren
Taglohn verdient hatten.
Von Baiersbronn habe ich bis daher Frölmer zum Ausnehmen
und Absteken gehabt, weil dieses der nächste Ort von
der Glashütte und vom Rossbühl ist, wo das Fort gebaut
werden soll, täglich zwei bis drei Mann, die uns theils die
Instrumente tragen halfen, theils auch die nöthigen Abstekpflöke
hieben und einschlugen. Nun sind sie aber ausgeblieben, ungeachtet
die Frohn noch nicht einmal im Dorf und Thal herum
ist; der Schultheiß meldete mir daher dass keiner mehr kommen
wolle, vielmehr wollen sie wissen wer ihnen für das bisherige
den Lohn bezale. Das Oberamt hätte auch gesagt, dass die
Commun Baiersbronn nicht schuldig sey, allein zu frohnen;
wenn das Schanzen in der Frohn geschehen solle, so müssen
noch viele Orte daran helfen. Auf diese Art bin ich nun also
genöthiget auch unsern Handlangern das Taglohn zu geben,
wenn die Arbeit nicht aufgehalten werden solle.
Aus den Acten über das Fort Alexander welche sich zum
Theil noch auf dem Kniebis befinden, habe ich ersehen, dass
damals nach einer zu Loßburg gehaltenen Conferenz auch Leuthe
von Hochingen (?), von Oberkirch, Oppenau und andern ausländischen
Orten in der Frohn daran gearbeitet haben. Nur die
Zimmerleuthe und Maurer bekamen ihren Lohn, sie wurden aber
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