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Albert

Da also alle Anstalten von französischer Seite zur Belagerung der
Stadt getrofen waren, wurde dieselbe den 20 ten Herbstmonat 1713 eröffnet
und der französische General Asfeld bestieg Abends gegen acht Uhr
mit etwa 10000 Mann von Herdern aus den hohen Berg, der Roß köpf
genannt, woselbst er die, erst neuerlich von dem Oberst-Lieutnant Frey her
von Roth errichtete Schanz, in Zeit von einer Stunde, ohne sonderlichen
Wiederstand eingenommen; doch blieben bei dieser Einnahme mehrere Gemeine
und ein Hauptman von den Kaiserlichen auf dem Platze, die
Übrigen aber retteten sich durch die Flucht. Diese erste französische
Eroberung wurde der Stadt durch einen Kanonenschuß von dem obern
Schloß, die Adler-Schanz genannt, Kund gethan.

Den 20 ten Herbstmonat am Fest des heiligen Apostels Matthäus
rukten die Franzosen auf der andern Seite des Berges gegen die Linie,
welche sie, indem sie keinen Wiederstand fanden, überstiegen und in das
Dorf Ebnet jenseits der Linie aber zu der Karthaus gekommen, wo
sie alles Vieh thcils geschlachtet, theils mit sich fortgetrieben, auch alles
andere Geräth mit genommen.

Den 23ten Herbstmonat überstiegen die Franzosen auch die Linie
gegen Güntersthal, wo sie noch den nehmliehen Tag bei der Abend-
dämerungszeit die Kirche in der Wiehre, welche vier Jahre zuvor mit
großen Kosten neu erbaut worden, samt dem Dorf, das Spital, die
Mühlen, die Garten und Lusthäuser in den Weinbergen außer der
Stadt mit großem Schreken und Bestürzung der Bürgerschaft in Brand
gestekt.

Den 26 ten kam Feldmarschall Vilars selbst in dem Lager an, auf
dessen Befehl die Stadt so eingeschlossen worden, daß niemand weder
aus noch ein komen konte.

Den 28*en kamen aus Burgund, dem Sundgau und Elsas 20000
Bauren an, die Laufgräben zu eröffnen, da sie auch schon Morgens gegen
7 Uhr die Wasserleitungen und Brunen der Stadt haben angefangen abzugraben
.

Den 29ten wurde eine Straße über den Bromberg nach Günter s-
tahl zu gemacht, um das nöthige Geschütz, auch andrers Belagerungs-
Geräthe und Erfordernüssen, herbei zu führen.

Den |ten Weinmonat 1713 Nachts gegen 11 Uhr haben die Franzosen
mit großem Geschrei angefangen in dem Weinberg des Kauf- und Raths-
Herrn Barth vor dem Prediger-Thor die Laufgraben zu eröffnen: wobei
den ganzen folgenden Tag. stark mit Kanonen und Bomben aus der
Festung auf sie gespielt worden.

Den 2ten wagten die Belagerten einen glüklichen Ausfall, verjagten
die Franzosen aus ihren Laufgräben,, eroberten drey Fahnen und machten
viele Dragoner nieder, wobei das Kanonieren aus der Stadt bis Mitternacht
gedauert. Eben diesen Tag hat der Comandierende General
von Harsch alles Glokengeläute in der Stadt verboten; der Oberst
Oberaker des Sulzburgischen Regiments, hat die Contrescarpe
mit 1300 Mann bedeckt.

Den 3 ten auf den Abend machten die Belagerten auf Befehl des
Generals von Harsch abermals einen Ausfall und wurden mit dem Feind
handgemein, wobey man von der Stadt unaufhörlich mit Bomben und


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