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Kothenhäusler

Das Ganze ist von einer die Personalien enthaltenden, gegossenen
Inschrift1 im Rechteck umrahmt. Was die künstlerische
Ausführung dieses Denkmals betrifft, so steht sie demjenigen
des Abts Theobald bedeutend nach. Wie sorgfältig, ja subtil
die Arbeit auch ist, es fehlt ihr die Lebenswahrheit des ältern
Werkes. Die Behandlung der Gesichtszüge ist oberflächlicher,
die Haltung der Figur steifer und der Wurf der Gewandung
manirirt. Während der Künstler des Theobaldgrabmals nicht
bekannt ist, erfahrt man auf der Grabplatte Eberhards HI. den
Namen des Meisters. Zwischen den Füßen der Figur liest man:
„Johann Heinrich Amman fecit."

Abt Bernhard von Freiburg (1642 bis
1682) hat 22702 fl. für Bauten verausgabt2.
Alle seine baulichen Unternehmungen, von
kleineren Reparaturen3 abgesehen, fallen aber
erst in die zweite Hälfte seiner 39jährigen
Regirungszeit. Doch verdient aus seinen
frühern Jahren eine Reliquienerwerbung als
kulturgeschichtliches Moment Erwähnung.
Im Jahre 1647 erhielt nämlich das Kloster
durch Vermittlung des päpstlichen Garde-
Wappen des Abts hauptmanns Rudolf Pfyffer den „heiligen

Eberhard Leib" des Märtyrers Basilius4, eines römi-

von Bernhausen. . T7- , . . , ... , . . .

(Vom Friedhofkruzifix sehen Katakonibenheihgen. Mit dem gleichen

an der Bergkirche in Reliquientransporte6, den ein Dr. Ulrich

Rheinau.) Rieger, Vikar von Jestetten, führte, waren

aus Rom der hl. Leontius nach Muri und

die hl. Lucina in das Damenstift nach Säckingen gekommen6.

Fast jede größere Kirche der katholischen Schweiz hat im

17. Jahrhundert ihren römischen Katakombenheiligen erhalten

1 „Ano Dni. MDCXLII undecimo X bris, obiit Rever: in Chro Pr ac
Dns D: Eberhardus a Bernhausen, Algojus, hujus lociAbbas: qui optime
quamdiu praefuit, profuit: cujus anima in Dno requiescat. Amen: rexit
hoc Mnrium XXIX. annis: III. mens.: diebus XV.

2 Rh. A. E., B II 393. — Mill., Bd. VII S. 658.

8 In das Jahr 1648 fällt laut Inschrift der hintere Ansatz des Gewölbes
im Keller vor der Klosterbrücke; 1647 wurde die Sägemühle bei
der untern Brücke abgebrochen. — Exe, S. 326.

4 Oederlin, Msc. 354, 1647 Juli 9.

8 „e Coemeterio Callisti". — Exe, S. 170.

6 A. a. 0. — Exe, S. 170.


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