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Die Schlossruine Burgheim am Rhein
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1511 von Freiburg aus auf den dem Vater (Georg I.) und
seinen Söhnen auf Burgheim verschriebenen Pfandschilling
schlug, „für ire getreue dienst, so si [Agatha von Arco] weilend
[des Kaisers] lieben gemaheln ... in irer lieb frauenzimer
getan hat, und darzue aus sondern gnaden" \
Unter den Brüdern Georg (II.) und Konrad (IV.) von
Tübingen wurde Burgheim im Bauernkrieg (1525) von den
Aufständischen am Kaiserstuhl unter Führung Hans Zilers von
Amoltern geplündert und gebrandschatzt. Der Umfang des
Schadens, den die Burg dabei erlitt, lässt sich nicht ermitteln,
war aber jedenfalls nicht unbedeutend. Die Bauern waren
ja mit nichts rascher bei der Hand als mit dem Ausplündern
von Klöstern und Einäschern von Adelssitzen. Anfangs März
1525 war der Aufruhr unter den Kaiserstühler Bauern zuerst
in Kiechlinsbergen ausgebrochen. Dem Grafen Georg sagte
Jäckli Kurzmann, ein Bauer von Kiechlinsbergen, ins Gesicht:
„Bruder Jorg! mein leib dein leib, dein leib mein leib, dein
gut mein gut; wird sind alle gleiche brüder in Christo!" Ein
• anderer, Wolf Schmidt, hatte dem Schultheiß des Orts gedroht
: „Siehstu, ob zwo stund hingond, so muss Limpurg uf
dem boden zerrissen sin." Die Bewegung griff rasch um sich;
die Kaiserstühler, voran die von Kiechlinsbergen, Amoltern,
Sasbach und Weisweil machten gemeinsame Sache mit den
Elsässern, zerstörten das markgräflich badische Schloss Höhingen
, zwangen auch die Stadt Burgheim nebst dem Talgang
in ihre Gemeinschaft und wandten sich dann gegen Kenzingen,
wo sie mit den Bauern aus der Herrschaft Hachberg und der
Ortenau zusammentrafen2.
Nachdem Graf Georg H. im Jahre 1536 unvermählt gestorben
war, blieb sein jüngerer Bruder, Konrad IV., alleiniger
Besitzer der Pfandherrschaft Burgheim. An ihn erging unterm
1 Statthalterei-Archiv Innsbruck. Pest-Archiv XXVII, 5 (15).
Vgl. dazu L. Schmid, Gesch. d. Pfalzgrafen von Tübingen. Tüb. 1853.
S. 565—73.
2 Vgl. H. Schreiber, Der deutsche Bauernkrieg. Gleichzeitige Urkunden
3 (Freib. i. Br. 1866), S. 167ff. K. Hartfelder, Zur Geschichte
d. Bauernkriegs in Südwestdeutschland. Stuttg. 1884. S. 281 ff.
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