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P. Albert

und Ordnung. Er hat nicht bloß Burgheini, sondern auch Tri-
berg, Kirchhofen, Kaisersberg und zumal Hohenlandsberg sowie
das dazugehörige Kienzheim ausgebaut und verbessert,
Hohenlandsberg zu einem der festesten Punkte im obern Elsass
gemacht und die Stadt Kienzheim in so festen Zustand versetzt
, dass es ein sicherer Zufluchtsort in Kriegsfällen war;
in dem ältesten dreistöckigen Teil des Schlosses daselbst nahm
er mit seiner Familie meist den Winteraufenthalt. Seit dem
Frieden des Jahrs 1568 hatte er sich ganz in den Breisgau
und das Elsass, wohin er auch das edle Rebgewächs von Tokay
verpflanzt hatte, zurückgezogen und „lebte, nachdem er ruhmvoll
seinen mit Lorbeeren umflochtenen Feldherrnstab weggelegt
hatte, den Studien und der Sorge für das Wol seiner
Untertanen ... In einem an wahren Taten des Edelmuts
und menschlicher Großherzigkeit so armen Zeitalters in Lazarus
von Schwendi den Sieger, den Schriftsteller und den
religiösen, menschenfreundlichen Woltäter vereiniget zu sehen,
wie labend ist dieses schöne Bild!" ruft Kolb voll Bewunderung
aus1. Nach dem am 25. Juli 1571 erfolgten Tode
seiner Frau Anna Böcklin von Böcklinsau2, schritt Schwendi
im Oktober 1573 das zweite Mal zur Ehe mit Eleonore Gräfin
von Zimmern; am 19. Oktober dieses Jahrs sandte ihm der
Kaiser „auf seine hochzeitliche freud" ein Trinkgeschirr im
Wert von 200 Talern durch den Grafen Karl von Hohenzollern.
Seit 1578 viel mit Gicht und Lendenweh geplagt, verbrachte
Schwendi den Winter meistens in Kienzheim oder in dem durch
seine milde Luft und freundliche Lage bekannten Kirchhofen,

1 A. a. 0. 3, 297.

2 Er scheint sich schon vor ihrem Tode von ihr getrennt gehabt zu
haben, wenn man dem Berichte der allerdings oft ebenso schlecht unterrichteten
wie skandalfreudigen Zimmerischen Chronik (herausg. von
K. A. Barack. 3. Bd. Freib. i. Br. und Tüb. 1881. S. 334) Glauben
schenken darf, die allerlei Schmähliches von ihm erzählt und unter an-
derm sagt, „das im sein weib, ist herr Wilhelm Böcklins dochter, so
übel geraten ist. Sie hat ime ein son geben, den er doch ein lange zeit
von etlicher argwons wegen für ain son nit annemen oder erkennen
wellen; jedoch hat er sich letstlich bösser besunen und den son zu im
gezogen ..."


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