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P. Albert
Nach einer Aufzeichnung des Burgvogts Ellinger vom
2. November 1740 waren die Lehnsgüter der Herrschaft im
Burgheimer Bann damals auf folgendes zusammengeschmolzen:
„erstlichen das alte rasierte und ruinierte Schloss, worinen nit
zue wohnen, [das] auf einem Felsen aufgebaut und an der
Statt Burgheimb gleich sich befindet und weit sichtbar ist.
Item und neben dem Schloß seind ohngefähr anderthalben
Jucharten Ackerveld und ein halb Jucharten Egerten, der
Schloßgarten genant, worauf hin und herr etwas Kürschen-
und Nußbäume, einseits an die geweste Pfandsherrschaft, reichs-
freiherrlichen Familien von Leyen und Baron von Redwiz Aigen-
tumb, anderseits, des Rheins hinab, vornen auf den Schloß-
graben und hinden auf ein Allmendgässlin stoßend. Item
komen hierzue ferners 3 Jucharten Matten, so aber wenig
nützen, auf dem Mittelsant, auch ohnweit dem obangeregten
Burgheimber Schloß gelegen und das zwischen zweien Gießen,
worvon zwar das Wasser ein zimbliches hin weckgefressen, einseits
die Mittelsant- und anderseits die Märzlinsmatt-Gießen
. . . unden auf die Brück stoßend" \
An der Spitze der ganzen burgheimischen Verwaltung
stand der nur der Herrschaft selbst und dem (Ober-)Amtmann
sämtlicher schwendischen Besitzungen untergebene Obervogt,
der zu Burgheim seinen Sitz und die Aufgabe hatte, „alle
oberkait, recht und gerechtigkeit der herrschaft Burckheim
und sonderlich derselben gebot und verpot, sovil ime müglich,
[zu] erhalten und [zu] handhaben . . .; auf alle verwürkung
und mißhandlung, so sich in der herrschaft zutragen möchten,
ain fleissig ufsehen, nachfrag und kundschaft zue halten und
dieselben von der herrschaft wegen zue rechtfertigen und zu
strafen, die frävel und andere gefäll vleissig ein[zu]bringen
. . .; der herrschaft geheimnisse allzeit treu zu wahren; „item
in abwesen der herrschaft auf den oberamptman, auf welchen
er beschaiden wirt, sein fleissig aufsechen zu haben, sich rats
und beschaids, wan es von nöten, bei ime zu erholen und demselben
, so weit es in der herrschaft nutz ist, zu geleben und
1 Fahnenberg. Archiv. Aktenband III, 139f.
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