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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zgb1904/0148
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Uibeleisen

Endung -ahn bleibt dabei unerklärt, und ebenso scheitert die
landläufige Deutung „Alm an der Ach"1 daran, dass das bayerisch-
tirolische „Alm" (aus Alb'n) im schwäbischen Sprachgebiete unbekannt
und unmöglich ist, wie schon Bacmeister (Alem.
Wanderungen S. 142) ausgeführt hat2. Letzterer denkt an ein
keltisches Acallon, welches aber nirgends nachweisbar ist;
Buck (Oberd. Flurn. S. 2) schwankt zwischen keltischem und
deutschem Ursprünge des Namens. Es sind eben keine entsprechenden
keltischen oder deutschen Appellativa zu finden.
Gegen keltische Herkunft spricht übrigens schon die Tatsache,
dass sich keltische .Namen in Schwaben — abgesehen von den
Flussnamen — nur in äußerst geringer Zahl erhalten haben
und speziell in der Umgebung der Achalm ausschließlich deutsche
Namen sich finden. Nicht einmal der Name des Flüsschens
Echatz ist keltisch, ebensowenig der des südlich vorbeifließenden
Arbachs (vgl. Bacmeister a. a. 0. S. 95 u. 71).

Auch wenn man unsern Namen in Ac-halm zerlegt, kommt
man nicht weiter; denn abgesehen davon, dass schon das Ac
nicht erklärbar wäre, eignet sich auch Halm (calamus) nicht zur
Ortsnamenbildung. Zwar führt Buck (a. a. 0. S. 83) einen
Berg Maderhalm im Allgäu an; dieser Name ist aber sicher
nichts anderes als der altdeutsche Mannsname Madalhelm3.
Berge tragen ja nicht selten Personennamen; ich erinnere z. B.
an den Hansjörg bei Hersbruck, den Patrick (= Paturich) bei
Treuchtlingen, den Rosenegger bei Singen (dabei der Hof
Rosenegg), den Wörner bei Mittenwald, den Watzmann bei
Berchtesgaden, den Wolkmann bei Amorbach. Der Name des
Besitzers wurde eben auf den Berg übertragen. Auch der bekannte
„Pfänder" am Bodensee gehört hieher. Pfänder ist ein

1 Diese verbreitetste Deutung hat bewirkt, dass man jetzt meistens
„die Achalm" sagt, und durch die zahlreichen Turisten ist dieses unrichtige
Geschlecht auch in das Volk 'getragen worden. Im Volksmunde
heißt der Berg „d'Achl", was ebenso wie die urkundliche Form Acheln
von 1484 beweist, dass der Ton früher auf der ersten Silbe lag.

2 Die einzige Gegend in Württemberg, wo man den Ausdruck „ Alp"
(nicht „Alm") für Bergweide kennt, ist der Schwarze Grat bei Isny.

3 Mit der bekannten Vertauschung der Liquida 1 und r.


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