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Uibeleisen — Der Name Achalm
namen auf -heim. Man vgl. z. B. Anshelm und Anshalm, Machelm
und Machalm, Willahelm und Willahalm. In unserem Bergnamen
hat schließlich die Nebenform auf -halm die Oberhand behalten.
Die Formen Achalmin und Achalmen würden sich am einfachsten
als alte Dative erklären (zem Achalmin). Zwar teilt mir der
treffliche Germanist und Namenforscher Dr. Miedel in Memmingen
mit, dass nach seinen Beobachtungen1 ungekürzte (zwei-
.stämmige) männliche Personennamen nie schwach gebeugt
werden, ausgenommen die auf -bodo; aber dieses Bedenken
würde gegenstandslos, wenn man annimmt, dass im 11. und
12. Jahrhundert der jedenfalls schon alte Name nicht mehr als
Personen-, sondern als appellativer Bergname aufgefasst und dementsprechend
gebeugt wurde.
Jedenfalls scheint mir die Herleitung vom Mannsnamen
Achelm den Vorzug vor allen keltischen und andern Hypothesen2
zu verdienen. Der ursprünglich auf der ersten Silbe
ruhende Akzent, das Beispiel anderer Bergnamen aus Personennamen
, die urkundlichen Formen, dies alles spricht dafür. Solange
also nicht eine noch bessere Erklärung gefunden wird
— und ich bezweifle, dass dies jemals der Fall sein wird —
halte ich an meiner Ansicht fest, dass der Bergname Achelm
oder Achalm nichts anderes ist als der gleichlautende altdeutsche
Mannsname.
1 In den Grammatiken ist über die Deklination der altd. Personennamen
fast nichts zu finden.
2 Auch der Hypothese, welche mir brieflich ausgesprochen wurde,
dass „Achalm" vielleicht aus „Ach-Allmend" entstanden sei, kann ich
nicht beistimmen angesichts der urkundlichen Formen und der Tatsache,
dass die Weideplätze des Achalm gar nicht an einer Ach liegen. — Noch
möchte ich erwähnen, dass wir im Allgäu einen ganz ähnlichen Ortsnamen
haben, nämlich Akams bei Immenstadt, urkundlich Machalms, Achams,
Genitiv des altd. Mannsnamens Machalm. Da solche Ortsnamen im Allgäu
mit „zum* gebraucht werden („zum Machalms"), so konnte hier das anlautende
M zugleich mit der Präposition leicht abfallen.
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