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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zgb1904/0301
Anfänge der nhd. Schriftsprache zu Freiburg i. B.

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An der Hand der Diphthonge teilt er das hochdeutsche
Sprachgebiet nach den Drucken in drei Teile: 1. die Mitter
Tcutsche, 2. die Donawische und 3. die Höchst Reinische Sprache.

Als Druckort der ersten führt er u. a. Straßburg, Speyer,
Heidelberg an, aber nicht Freiburg, das nach den Merkmalen,
die Helber durch die verschiedene Schreibung der Diphthonge
angibt, auch dazu zu zählen ist. Es ist anzunehmen, dass er
Freiburg nicht vergessen hätte, wenn es als Druckort einigermaßen
bedeutend gewesen wäre.

Das Werkchen zeigt, dass in Freiburg am Ende des
Jahrhunderts noch ein Bedürfnis vorhanden war, Anleitung
zum Lesen von Drucken zu geben.

Wie schon erwähnt, ist das Büchlein in der Mitter Teutschen
Sprache geschrieben, d. h. die Diphthongierung ist durchgeführt
, nur noch einige wenige alte Vokale finden sich, so
IO25 gejuchzet, 10 16 nüivlich, 20 21 und 25 drifach. Als Suffix
führt Helber an -lin und -lein, doch gebraucht er gewöhnlich
-lein. Einige alemannische Formen stehen in dem angehängten
Gedicht: neut (nicht), erston.

Nach Helber galt noch die hochalemannische schweizerische
Sprache „vor icdichen iaren" als Schriftsprache, wenn
auch ihr Aufhören im Buchdruck betont wird (S. 24). Anderseits
wird durch Voranstellen der mitteldeutschen Schriftsprache
deren Vorgewicht angedeutet1.

Wichtig ist auch, dass Helber den Unterschied von alten
und neuen ei, au, eu durchaus bekannt ist, da wir diese Erkenntnis
bei den andern Grammatikern des 16. Jahrhunderts
nur teilweise finden2. Auch ein Beweis dafür, dass man sich
in Freiburg zu jener Zeit der Zweisprachigkeit noch ganz
bewusst war.

Ergebnis.

Bei den Drucken kann man nicht in der Weise, wie bei
der Kanzleisprache, den Vorgang der Diphthongierung verfolgen
. Denn der Freiburger Buchdruck war das ganze 16. Jahrhundert
hindurch nicht bedeutend, und gerade aus den zwei

1 Socin a. a. O. S. 294. 2 Koethe, Einleitung XIVf.


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