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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zgb1904/0316
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Pfaff

dass wie bei jenem im Tal von Langenordnach gelegenen
Hofe diese Burg den Namen von einem höhern oder mehr zu
solcher Benennung geeigneten Berge erhalten hätte. Die
Burg erscheint zuerst 1302 als die „nihve unde wilde Snevs-
hurg" in der Geschichte, 1311 wird sie genannt „die bürg, der
man sprichet die wilde Snewesbe.rg", später Sneberg. Sie gehörte
damals den Kolman von Freiburg, die vielleicht desselben
Stamms waren wie die ausgebreitete Sippe der Snewe-
lin von Freiburg. 1314 ward sie wegen Räubereien von den
Freiburgern zerstört1. Mag es nun unrichtig sein, dass die
Kolmannen wirklich nur einen Zweig des Snewelinschen Geschlechts
bildeten: zweifellos ist, dass die Snewelin um die
Mitte des 13. Jahrhunderts in Gemeinschaft mit den Herren
von Munzingen Besitzer der Gegend um die Wilde Schneeburg
waren. Wahrscheinlich kamen dann die Kolmannen nur durch
Heirat in ihren Besitz, denn Konrad Kolmann nennt um 1312
Johanns Snewlin selig seinen Schwäher. Die Snewelin verkauften
kurz darauf an die Wilhelmiten in Oberried Güter
an den nahe gelegenen Orten Vörlinsbach, Geroldstal, Oberried
usw., nachdem schon 1289 Johann und Konrad Snewelin
ihnen Hofsgrund überlassen hatten. Die Snewelin behielten
sich allein die Burg „wilde Snewesberg" samt den zugehörigen
Wäldern und Matten vor2. Heinrich Schreiber hält die Wilde
Schneeburg für den Stammsitz der Snewelin und meint, dass
diese sich erst später aus der rauhen Gegend auf die mildere
Schneeburg am Schönberg nach der Gründung Freiburgs
gezogen hätten. Allein wie wir sahen, wird die Wilde
Schneeburg bei ihrem ersten urkundlichen Erscheinen auch
die „neue" genannt: sie wird also der andern Schneeburg
im Breisgau, der am Schönberg, den Altersvorrang lassen
müssen.

1 H. Schreiber, Gesch. d. Stadt Freiburg, II, 51. 101. Sehr phantasievoll
ist die Schilderung J. Baders „die wilden Schneeberger" im
Schauinsland XI (1884), 21—24. Vgl. auch A. Poinsignon, Ödungen
u. Wüstungen des Breisgaus, ZGO., N. F. II, 475, wo jedoch mit Unrecht
gesagt ist, dass Überreste der Burg nicht vorhanden seien.

2 J. Bader, Badenia III (1844), 139—141.


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