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Pfaff — Die Schneeburgen im Breisgau
ihnen selbst und bei den mit ihnen verschwägerten Kolmannen
selbst in wenigen Fällen nach Art eines Taufnamens. Ich
erinnere an die Geschichte des politischen Namens „Geusen".
Auch der Mannesname Snewart kann hieher gezählt werden,
wenn er unbedenklich nicht als *Snew—wart, sondern als
*Sneiv—hart mit nach w notwendig verklungenem h erklärt
wird. Das Namensuffix -hart hat bekanntlich vielfach eine
üble, herabsetzende Bedeutung. Schneehard ist dann völlig
dem mhd. banc—hart an die Seite zu stellen l. Somit würde
auch Socins Annahme, dass Sneweli ursprünglich Taufname,
Kosename zu Snewart sei, durchaus nicht meiner Ansicht
widersprechen, dass dieser seltene Name, der sicher
von dem Worte Schnee stammt, und von welchem
wieder die Namen der drei Schneeburgen im Breisgau
abgeleitet sind, ursprünglich nichts anders war
als ein. Übername, beruhend auf der alten, weitverbreiteten
Schwabengeschichte vom Schneekind.
1 Ich erinnere ferner daran, dass mhd. kegel neben unserm „Kegel"
auch „Eiszapfen" und „uneheliches Kind" bedeutet, welch letztere
Bedeutung von den Wörterbüchern als dunklen Ursprungs erklärt wird.
Auch Kegel ist alter Familienname.
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