Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 465
Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den Angrenzenden Landschaften [Hrsg.]
Zeitschrift der Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den Angrenzenden Landschaften
21.1905
Seite: 178
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Bertsche

45 Jahren eingewandert; vgl. 1693 Adern, dd Maitis — Matthias,
nicht zu verwechseln mit dem Mattds, ein Geschlechtsname, dd
Peter und dd Poul, einst zwei bekannte Musikanten — damals
meist zusammen genannt, jetzt kommen die beiden Namen öfters
vor, do Philipp, fremd, dd Rone, 1823 Hierony Bertsche, dd
Buddle, vgl. 1692 Ruodolph B., seit Menschengedenken sonst
= Rudolf, dd Sevdrin, dd Sigmund, dd Simmd = Simeon, dd Stands
= Stanislaus, dd (alt) Tadee = Thaddäus, dd Urban, de Xander
=== Alexander, dd Visenz = Vinzenz, dd Zache, auch Zaches = Za-
chäus, dd Zelsds = Celsus, dd Zenisd = Senis(ius).

2. Frauen und alte Jungfern: d'Angnes, d'Augustd, d'Ba-
bett, fremd, dJBätriz(d) = Beatrice, d? Bdibin, fremd, d'Brigdt,
fremd, d'Be(r)nhartd, d'Ernestin, d'Florentin, früher s'Flerle,
d''Hortens, fremd, d! Jakobin, d'Jenßvee = Genoveva, dJösephd,
d'Judith, d'Kättdrin, d'Karlin, d'Kolascht (!) = Scholastika,
fremd, d'Kordd, früher sonst Kordl = Kordula, d'Leboldin,
d'Ligwi(ne) = Lidwina, d'Magddien, d'Märidone — Maria Antonia,
d'Marjann, d'Marjef= Maria Eva; d'Ma(r)izus = Maria Susanna,
d'Marlise = Maria Elisabetha, d'Maru(r)schl = Maria Ursula,
d'Mechtild, d'Monik, d'Ofr — Afra, fremd, d'Olivd, d'Paulin,
d'Rosaald = Rosalia, d'Stepha(nd), d'Tedord, fremd, d'Vronich,
fremd, dJZezül = Cäcilie.

Viele dieser karakteristischen Taufnamen — die Doppelnamen
fast sämtlich —, die auch in den öffentlichen Urkunden
bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts auftreten, sind allmählich
seltener geworden, mitunter ganz verschwunden, so dass sie als
Altertümer aufgefasst werden und deshalb sich leicht bei einzelnen
alten Leuten zu Rufnamen entwickeln konnten.

§ 7. Werden zwei Personen hartnäckig in weiteren Kreisen
beständig nur mit dem reinen, unveränderten Taufnamen
gerufen — und das kommt doch bei der allgemein beliebten,
häufigen Wiederholung derselben Vornamen oft vor —, so benützt
man bei dem einen der beiden Namen

1. entweder das Diminutiv, das jedoch mitunter auch
spöttisch und beleidigend gemeint, und ebenso aufgefasst wird, oder

2. eine aus irgend welchem — meist unbekannten —
Grunde besonders gebildete, oft altertümliche oder fremde, abweichende
Form. Manchmal werden

3. auch beide Arten verbunden. (Diminutivvornamen, die
als Schimpfnamen gelten, s. im § 69b.)


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