Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 465
Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den Angrenzenden Landschaften [Hrsg.]
Zeitschrift der Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den Angrenzenden Landschaften
21.1905
Seite: 208
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Bertsche

untere Stüble, oft s'Nepple Stible genannt; seine Trau heißt auch

stets: d'Nepplemarlise; seine Kinder dd Nepplejohann, d'Nepple-

kresenz, verheiratet, d'Nepplcannd usw.

Schniderkidfer und Bisrschriner (s. § 25) sind die einzigen Namen
vom Typus: Berufsname + Berufsname!

§ 47. Ähnlicherweise wird manchmal der Name desjenigen
Sohns, der das elterliche Geschäft oder Anwesen übernahm,
auf jene ledigen Geschwister übertragen, die im Elternhause
ein Wohnungsrecht, das durch Verheiratung aber verloren geht,
besitzen, oder bzw. und bei ihm dienen, s''Färberburgele, alte
Jungfer, von ihrer ganzen Verwandtschaft war nur ein Bruder
Färber, da Färbermarte; dd Hansdfranz oder -fremde, als
80jähriger -j-, lediger Bruder des sogenannten Hans, bei dem
er stets diente; dd Kaseahuise, verstorbener Bruder des Kase-
jakob, dem der Name seinerzeit auch nur übertragen wurde (siehe
§§ 46 u. 99); dd Märksdjosepp oder dd MärJcsle, kleiner und
schwächerer Bruder des sogenannten Markus, bei dem er als
ledig längere Zeit diente. Der Name Märksle hat dann seinerseits
bewirkt, dass neben Markus auch Marks zu seinem Bruder
gesagt wurde. Kinder des Markus sind: d'Markusd(n)annd und
dd Markusdleo; die des Märksle heißen aber dd Märksdr udolf;
dd Märksdhermann oder -sattler und s'Märksdtheresele, verheiratet
. Das gemeinschaftliche Haus heißt noch s'Märksdhus.

Der Name Markus war früher häufiger: 1704 Marx Leo,
1823 Marx Rudolf.

Ähnlich führten ja auch im Mittelalter nichtadelige Kitter oft
Namen und Wappen eines vornehmeren und reicheren Adeligen, zu dem
sie im Dienstverhältnis standen.

§ 48. Es geschieht auch, dass ein Mann, der eine Witwe
heiratet und in ihr Haus zu wohnen kommt, den Namen
ihres ersten Manns erhält (vgl. damit § 62). So können
also Kinder auch nach ihrem Stiefvater benannt werden.

dd Ginter — Joseph Faden, Mann der Gintertheres oder
Gintere, deren erster Mann Ginter hieß, und in deren Haus auch
noch ihre ledige Schwägerin: d'Ginterkresenz als Libdingdre
lebte. Kinder des Faden: a" Ginternanne und dd Ginterhanne,
beide ledig, etwa 70 jährig; dd Kaiddgerber = A. Groß, Gerber,
von Kaut vulgo dd Kautdgerber; dd Nepple(ma^!aus: der Nepplin
ihren Man) = Kramer, zweiter Mann der Nepplin, der meist
auswärts arbeitete und sich bald von der Frau trennte, und


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