Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 465
Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den Angrenzenden Landschaften [Hrsg.]
Zeitschrift der Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den Angrenzenden Landschaften
21.1905
Seite: 230
(PDF, 70 MB)
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Miedel

der Nordseite der Achalm, in der Waldschlucht Dobel, fließt an
der Wurzel des Bergs nach Sondelfingen herab und erhält dann
erst den Namen Reichen- oder Reihenbach." Dieser Reichenbach
, der seinem Namen nach zu schließen, reichlich W'asser
haben muss, entsteht übrigens — ich kenne die Örtlichkeit leider
nicht und kann daher nur nach der Karte urteilen — aus zwei
Rinnsalen, die sich kurz vor der Straße Reutlingen—Metzingen
vereinigen. In Sondelfingen kommt noch ein zweites Bächlein
hinzu, das östlich unterhalb der Kalten Herberge vorbeifließt
und gleichfalls der Achalm entquillt. Gen Osten geht sodann
der Eninger Bach, der dem Arbach (einst Marcbach) zueilt. Südwestlich
finde ich zwei Wässerlein herauskommen, die Reutlingen
zufließen, und auch nach Nordwest zieht sich ein Rinnsal
dem bekannten Heilbrunnen zu, der 1713 gefasst wurde.
Über den letzteren sagt Beger in den Gesamieten Nachrichten
von dem vortrefflichen Gesundbrunnen bei Reutlingen (1761)
S. 31: „Das von langer Zeit auf der wegen ihres binsigten
Grases verschreyten . - . Wiese stehende, wegen seines Ge-
stancks übel berüchtigte Wasser fand man aus hartem Schiefer
hervorquellend ... Es waren zwei starke Quellen, welche
sprudelnd und wallend eine Menge Wasser über sich herausgurgelten
. Vier Monate darnach wurde in einer Entfernung
von ungefähr 200 Schritten ein dritter Ursprung gefunden."
Und in der Reutlinger Oberamtsbeschreibung (1824) heißt es
S. 35 bei Erwähnung der Schwefelquellen auf den Riedwiesen:
„Auch sonst dringt noch an vielen Orten und beinahe in jedem
tiefer gezogenen Graben Schwefelwasser mit aufgelöstem Schiefer
hervor."

Also Fließwasser genug an den Hängen des Bergs, die
eine Benennung danach rechtfertigen könnten. Es scheint, dass
sie meist dem oberen Rand der Opalinustone, der untersten
Schicht des braunen Juras, entquellen.

Was ist aber dann der zweite Teil des Worts? Die „Allmende
" wäre doch nicht, wie Uibeleisen meint, sogleich von
der Hand zu weisen angesichts der im Schweiz. Idiot. I, S. 190
dafür auch nachgewiesenen Formen Allmein, Allmdd, AUm», so
dass ein Ach-allmein, Ach-almd wol glaublich erscheinen würde.
Auch das Schwäb. Wörterbuch verzeichnet je einmal Alman und
Elman und als mundartlich neben überwiegendem almdd „auch"
almd. Wäre nur einmal eine Spur eines dentalen Auslauts bei


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