Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 465
Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den Angrenzenden Landschaften [Hrsg.]
Zeitschrift der Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den Angrenzenden Landschaften
21.1905
Seite: 266
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ßertsche

des Hiber hieß, oder wie die Frau des jungen Hibers mit der
Zeit heißen wird — jetzt noch = di jung Hibdre —. Die
Schwester des Hiberbud wird man demnach bis zu ihrer Verheiratung
und wahrscheinlich noch nachher eben cVHiberpaiüin
nennen.

§ 108. Es seien nun die bekanntesten Beispiele bloß
ererbter Spottnamen, zur Erläuterung des eben Gesagten,
aufgeführt und zwar nur gangbare Namen älterer Personen, denen
noch viele andere beigefügt werden könnten, besonders von
jungen Leuten im Alter von etwa 15 bis 25 Jahren, größtenteils
Fabrikarbeitern, bei welchen diese Art von Bezeichnung die
gewöhnliche oder fast ausschließliche ist, da sie meist noch
keine eigenen, persönlichen Beinamen oder nur Schulschimpfnamen
besitzen. Die Formen mit ~bud und -meidle erhalten sich
meistens nur solange, als die Betreffenden ledig bleiben.

Reine Erbnamen: dd Baigott, dd B'äse, dd Pfude, dd Hättdler,
dB Hiber, dB Bone, dd Sonnemann, dd Wiskapf, ohne tatsächlich
weißes Haar geerbt zu haben, dd Binaldini, dd Hosdläde, dd
Funk; dd Kochelabe und d'KocJidgabl, in der Jugend = s'Koch»
Krummd, dann dd Kochdkrumm, welch letztere zwei Brüder sind
und von ihrem mit zwei Namen bedachten Vater je einen erbten.
Hierzu gehört auch dd Modett, unehlich, nach der Mutter, und
d'Modettdmine, eheliche Tochter des (altd) Modett; s'Burdmeidlc.
Vgl. § 95 Anm.

Modifizierte Erbnamen: s' (dd) Staraidnanze, Sohn des
Starai; dd Hanneaugust, erst 35 Jahre alt, und sein Bruder dd
Hanneivilhelm, 30jährig, deren Vater dd Hanne noch lebt; dd
Büsebud, dd jung Bäse und dd Büseleo, bei dem noch sämtliche
vier Benennungsarten im Gebrauche schwanken; d'' Kodexdkätter;
ledige Tochter des Kodex, s. Anhang No. 17, l; d''Gockelammdrei
= A. M. Finus geb. Sch., unehliche Tochter des Gockel — Johanna
Sch., die schon in den 30 er Jahren des vorigen Jahrhunderts
starb. S'Gockels sind ein altes, weitverzweigtes Geschlecht
, denn schon Ende des 18. Jahrhunderts — das nähere
Datum des betreffenden Salbuchs ist nicht mehr zu ermitteln —
kommt das bekannte, noch unter diesem Namen vorhandene
Gogglsdälle — Tälchen vor. Aus dem Alter erklärt sich daher
wol auch das auffallende offene o in Gockl (vgl. § 92,3 und
§ 111); d'Hiber paulin, ledige Tochter des Hibr; s'Zundlpailc,
Diminutiv von Paula; d!Boolernanne oder s'Bolermeidle, das


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