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Albert
Mit den letztgenannten Arbeiten war er absichtlich wieder
auf den biographischen Boden zurückgekehrt, den er schon
vor 20 Jahren in einer nicht bloß für Baden bahnbrechenden
und vorbildlichen Weise betreten hatte. Es sind dies die
„Badischen Biographien" \ die er 1875 begonnen und
deren neuester, das Jahrzehnt von 1891—1901 umfassender
fünfter Teil ihn noch bis an sein Ende beschäftigt hat. Wol
stand ihm dabei ein stattlicher Stab von Mitarbeitern zur
Seite, doch die schwierigsten Materien pflegten meist ihm selbst
zuzufallen. Aber mit seiner vornehmen Denk- und glänzenden
Schreibweise ist er aller Schwierigkeiten Herr geworden, hat
er Freund und Feind gerecht zu werden verstanden und häufig
wahre Perlen biographischer Kunst geliefert. Als Meister
auf diesem Gebiet hat sich Weech bei jeder Gelegenheit bewährt
, zumal auch in den anlässlich von Todesfällen entworfenen
biographischen Skizzen wie von Ed. Winkel mann2,
Fr. X. Kraus3, H. Ehrensberger4 und namentlich in seinen
„Erinnerungen an Papst Leo XIII."5, in denen er oft mit
wenigen Strichen ein lebenswahres, getreues Bild des Betreffenden
schuf und es zum vollen Kunstwerk erweiterte, wenn er
tiefer gehen konnte, wie bei seiner Biographie des Staatsministers
Willi. Nokk6, der Markgräfinnen Maria Viktoria
und Karoline Luise von Baden7, Karl von Rottecks8
, Metternichs und Hüetlins9, Karl Mathys10, Lud-
1 1. Teil Heidelberg, Fr. Bassermann, 1875. XIV, 488 S. gr. 8°.
2. Teil VII, 572 S.; 3. Teil Karlsruhe, G. Braunsche Hofbucbh., 1881.
VIII, 213 S.; 4. Teil 1891. VIII, 550 S.
3 Ztschr. f. d. Gesch. d. Oberrheins. N. F. 11, 331—330.
3 Das. N. F. 17, 162—167.
4 Mitteil. d. Bad. Histor. Kommission 26, 33—36.
5 Das Hochland 1 (Kempten 1904), S. 184—201.
6 Heidelberg, C. Winters üniversitätsbuchh., 1904. 59 S. gr. 8°. —
Vgl. ferner die aus Fr. J. Mones Nachlass herausgegebene „Lebensbeschreibung
des bad. Ministers L. G. Winter" (diese Ztschr. 17,
1—22).
7 In seinen Vorträgen und Aufsätzen: „Aus alter und neuer
Zeit". Leipzig, Duncker & Humblot, 1878. S. 94—116.
8 Das. S. 241—254. 9 Das. S. 255—262.
10 Das. S. 295-307.
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