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Friedrich von Weech
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wig Häussers1, Robert von Mohls2 und anderer und zumal
des regierenden GroßherzogsFriedrich3. Weechs Kunstfertigkeit
in diesem Fache hing mit besonderer Begabung und Vorliebe
für dasselbe zusammen, die ihn zu unausgesetzter Betätigung
darin antrieben. Ein Unternehmen reihte sich hier fast unmittelbar
an das andere; über der Arbeit an den Denkwürdigkeiten
des Markgrafen Wilhelm für die Zeit von 1819—1859
und an der Biographie des im Jahre 1897 verstorbenen Prinzen
Wilhelm von Baden, des Siegers von Nuits, durch die sein
nie getrübtes Vertrauensverhältnis zu seinem Landesherrn zu
ganz besonderem Ausdruck kommen sollte, hat ihn zuerst
schwere Krankheit und dann der Tod überrascht.
So sehr von Weech durch seine berufliche Beschäftigung
mit allen historischen Hilfswissenschaften vertraut war, so
hat er doch einzelne mit besonderer Kraft beherrscht und
mit besonderer Liebe gepflegt. Namentlich war es die Sphra-
gistik, der seine spezielle Aufmerksamkeit und Liebhaberei
galt und die er auch durch mehrere gediegene Veröffentlichungen
bereichert und gefördert hat, das allgemein Sachliche
mit den Besonderheiten des Landes fruchtbar und geschickt
verbindend. Seine „Siegel von Urkunden aus
dem Großh. Badischen General-Landesarchiv zu Karlsruhe
"4, veranlasst durch die freudige Aufnahme der seinem
Codex Salemitanus beigegebenen Siegelabbildungen, sind ein
ebenso kostbares wie heute von allen Freunden der Wappenkunst
gesuchtes Werk. Einem mehr praktischen Bedürfnis
entsprungen sind seine „Siegel der badischen Städte""',
die er im Auftrag der Badischen Historischen Kommission seit
1899 herausgab und in denen er seine reichen Kenntnisse der
Siegel- und Wappenkunde "zum Besten der Heimat und der
Wissenschaft zugleich feinsinnig verwertete.
1 Aus alter und neuer Zeit S. 308—310. 2 Das. S. 317—327.
3 Diese Ztschr. 18, 8—21.
4 Zwei Serien in je drei Briefen. Frankfurt a. M., 1883 — 1886.
30 Taf. mit V, 9 S. und 15 Taf. mit III, 8 S. Text, Fol.
5 1. und 2. Heft. Heidelberg, C. Winters Universitätsbuchh., 1899,
1903. IV* 48 S. Text mit 92 Taf.
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