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Alberl
Er hat das Karlsruher Archiv zu einer wissenschaftlichen Musteranstalt
erhoben, das in den Gelehrtenkreisen des In- und Auslands
das beste Ansehen genießt und mit seinen bewährten Einrichtungen
vielfach vorbildlich geworden ist. Was er durch diese
seine nahezu 40jährige Tätigkeit am General-Landesarchiv zu
Karlsruhe indirekt in erster Linie für die badische Geschichtsforschung
gewirkt hat, lässt sich nicht mit Ziffern und Zahlen
bemessen und konnte und kann in seinem ganzen Umfang
nur von seiner Umgebung und jenen Hunderten von Benutzern
gewürdigt werden, deren lokal-, territorial- und
landesgeschichtliche Studien er mit nie versagendem Entgegenkommen
unterstützt hat.
Wie um dies in noch höherem Maße tun zu können und seine
Leistungen für die badische Geschichte gewissermaßen zu verdoppeln
, hat er 1883 die Gründung der BadischenHistorischen
Kommission angeregt und angebahnt, welcher die grundsätzliche
Aufgabe ward, „die Kenntnis der Geschichte des groß-
herzoglichen Hauses und des badischen Landes zu fördern".
Zu einer einigermaßen erschöpfenden Erörterung dessen, was
alles Weech als Sekretär, das ist als Seele der Kommission,
in den 22 Jahren ihres Bestehens für die badische Geschichte
getan hat durch Führung der Geschäfte und Verhandlungen,
durch die Schriftleitung der in 27 Nummern mit einem Ge-
samtinhalt von 3225 Seiten vorliegenden „Mitteilungen", durch
die Oberleitung verschiedener großer Unternehmungen, wie
der „Regesten der Markgrafen von Baden und Hachberg", der
„Regesten zur Geschichte der Bischöfe von Konstanz", der
.,Nuntiaturberichte aus Wien und Paris 1685—1688", durch
vollständige oder teilweise Selbstbearbeitung einzelner abgeschlossener
und noch nicht abgeschlossener Veröffentlichungen
(„Neujahrsblätter", „Korrespondenz des Fürstabts
Martin Gerbert von St. Blasien"), — dazu benötigte es eines
größeren als des hier zur Verfügung stehenden Raums. Aber
auch dann ergäbe die Aufzählung seiner geschriebenen Werke
noch kein vollständiges Bild seines gesamten Schaffens und
Wirkens, für die badische und deutsche Geschichte nicht und
nicht für die übrigen ihm vertrauten Wissenszweige und ge-
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