Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 465
Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den Angrenzenden Landschaften [Hrsg.]
Zeitschrift der Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den Angrenzenden Landschaften
22.1906
Seite: 16
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Walter

Was sich nun an allen diesen Orten auffinden ließ, habe
ich im Laufe der letzten Jahre eifrig gesammelt und nebenbei
Chroniken und Kirchenbücher durchstöbert, und so entstand
denn nach und nach die vorliegende Abhandlung. Leider ließ
sich die Geschichte des Klosters nicht überall bis ins einzelne
verfolgen, obschon das gesamte verfügbare Material Verwertung
gefunden hat.

Nicht uninteressant sind vielleicht auch die verschiedenen
Beilagen.

Die Guardianreihe ist dem urkundlichen Stoffe entnommen
und durch die Liste in Ingolds Alsatia sacra ergänzt. Das Inventar
von 1563 zeigt uns das Kloster in den armseligen Verhältnissen
eines echten Franziskanerstifts: sind doch nur die zur
kirchlichen Feier gehörenden Gegenstände von einigem Werte.

Was die Beilagen anbelangt, so steht der altehrwürdige
Totenschild von 1291 sicherlich einzig in seiner Art da. Die
eigenartigen Formen und Gestalten der Grabplatten des 14. Jahrhunderts
sind an andern Begräbnisplätzen längst verschwunden.
Die Beweinung aus dem 15. Jahrhundert ist ein bis jetzt von
unsern Kunsthistorikern unbeachtetes Meisterwerk, und der interessante
nach einer Aufnahme von 1789 angefertigte Lageplan
spricht wol für sich selbst.

Möchten doch diese Zeilen endlich dazu beitragen, das arg
in Verfall geratene Anwesen und die letzten gefährdeten Reste
aus pietätvoller Zeit vor dem gänzlichen Untergange zu wahren.

I.

Über den Ursprung und die Gründung des Rufacher Mino-
ritenklosters sind keinerlei authentische Schriftstücke aus dem
Mittelalter auf uns gekommen. Ordenstradition und Chronik
allein bringen spärliche Berichte aus den ältesten Tagen der
Niederlassung, und wie unzuverlässig beide manchmal sind, muss
der Historiker nur zu oft erfahren. Auch in den Nachrichten
über das Alter unseres Klosters stimmen sie nicht überein.
Die Ordenstradition behauptet, Rufach sei das älteste Franziskanerkloster
des Elsass und habe schon zu Lebzeiten des Stifters,
also vor 1226, bestanden1. Dagegen schreibt die Thanner '
Chronik: Disses Jahr (1250) wird auch unser Closter zu

1 Sendbotenkalender, von den Franziskanerpatres in Metz heraus- -
gegeben (1897), S. 77.


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