Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 465
Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den Angrenzenden Landschaften [Hrsg.]
Zeitschrift der Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den Angrenzenden Landschaften
22.1906
Seite: 24
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24

Walter

II.

Die Klostergenossenschaft, die im 14. Jahrhundert so
blühend dastand und so segensreich für Stadt und Bewohner
wirkte, scheint zu Beginn des 15. Jahrhunderts nicht mehr von
denselben Grundsätzen durchdrungen gewesen zu sein. Die
Pestzeiten, die die Zahl der Brüder lichteten, die unerquicklichen
Jahre des 1378 ausgebrochenen kirchlichen Schismas,
wol auch der durch Schenkungen aller Art angewachsene Reichtum
der einzelnen Niederlassungen hatten nach und nach einen
Zustand in den Orden gebracht, der den Absichten des Gründers
keineswegs mehr entsprach und dringend einer Reform bedurfte
. Insbesondere waren viele Klöster von der strengen Beobachtung
der klösterlichen Regeln abgekommen und lebten
nach gemilderten Satzungen. Die Folge war eine tiefe Spaltung
in der Genossenschaft. Die einen verteidigten die erleichterten
Regeln; sie erhielten den Namen Konventualen; die
andern predigten die Rückkehr zur ursprünglichen Strenge und
nannten sich Observanten. Der Hauptreformator der Straßburger
Provinz, der mit aller Energie für die strenge Observanz
eintrat, war Nikolaus Karoli, der 1426 aus der Touraine an das
Minoritenkloster nach Heidelberg berufen wurde, wo er die
Unterstützung der Gemahlin des Kurfürsten Ludwig fand.

Unser Rufacher Kloster soll nach der Thanner Chronik
1435 reformiert worden sein1. In der Tat zeigt uns ein
Schriftstück2 vom 3. Juli 1435, dass die Bewohner des Klosters
ihre Einkünfte nicht mehr selbständig verwalteten. Am genannten
Tage nämlich hält Brüder Wernher von Utenheim
, zu disen zitten Gadian des Huß zu Sletzstat,
barfusserorden, mit den .Schaffnern der Barfüßer zu Rufach
Theobald Schoeffer und Hans Borlang Rechnung ab. Dabei ist
von Seiten des Klosters bloß Brüder Erhart Schriber,
von Seiten der Stadt aber der Schultheiß und vier Ratsherren.
Der Ertrag der verflossenen zwei Jahre war

Summa pecuniarum LXVIII U XIII d

Summa bladorum XLVII fiertel Rocken. Item

an gersten vnd Habern XXXIIII fiertel minus 1 sester.

1 Thanner Chronik I, 548.

2 Stadtarchiv Rufach GG. 51.


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