Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 465
Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den Angrenzenden Landschaften [Hrsg.]
Zeitschrift der Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den Angrenzenden Landschaften
22.1906
Seite: 26
(PDF, 69 MB)
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26

Walter

des obgenanten closters eine neue Reformationsurkunde
ausgestellt, deren Inhalt kurz folgender ist:

1. Alle Güter und Geldzinsen, die von alters her den Brüdern
geschenkt worden waren, sollen an die Pfarrkirche von
Rufach fallen, in ihrer Notdurft verwendet, von Schultheiß und
Rat aber verwaltet werden. Was erübrigt wird, sollen sie
geben durch Gottes willen, wem und wohin sie wollen.

2. Für die im Kloster gestifteten Seelengedächtnisse sollen
Kirche und Rat jährlich an allen Fronfasten eine gemeinsame
Seelenmesse abhalten; dabei sollen 5 Priester gegenwärtig sein,
von denen jeder Messe liest und dafür 3 Plappert erhält. Kirche
und Rat geben 1 U Wachs zu 4 Kerzen, die bei den Jahrzeiten
brennen sollen.

3. Kirche und Rat geben jährlich dem Kloster ein Almosen
von 100 fl. zum Unterhalt der Gebäude und für den Ankauf
von Büchern1.

Berler2 berichtet dann noch weiter: Als den Klosterinsassen
der Inhalt obiger Urkunde mitgeteilt wurde, zogen alle hinweg
mit Ausnahme eines einzigen, Claus Ingold, der mocht vor
alter nirghinss kumrnen. Die Thanner Chronik berichtet
ebenfalls: Den 2. Decemb. 1463 ist seelig in dem Herren zu
Thann . . . entschlaffen der ehrw. P. Fr. Conra'dus
Metzger, Senior Conventus Rubeacensis, aus welchem
er vor Zeiten von den Observanten vertrieben und mit
Anderen allhier und in die nächste Clöster verteilt
worden3. Der Rat aber vereinigte die erworbenen Zinsen,
die 1446 auf 38 U 2 ß in Geld, 5 Ohmen 8 Maas Wein,
5 Sester Weizen, 20 Viertel 4 Sester Korn, 9 Viertel Gerste,
4 Kapaunen und 7 Hühner festgesetzt sind, mit der Frühmesspfründe
in der Münsterkirche und das mit gewalt des
hl. konsilium zu basel4.

III.

Die Observanten waren also mit dem Jahre 1444 in ruhigen
Besitz des Klosters zu Rufach gelangt. Doch waren die Ge-
bäulichkeiten, die an 150 Jahre alt waren und auf feuchtem

1 Bezirksarchiv Unterelsass Gr. 1696, 1.

2 Berler fol. 150b.

3 Thanner Chronik I, 615.

4 Stadtarchiv Rufach GG. 23.


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