Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 465
Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den Angrenzenden Landschaften [Hrsg.]
Zeitschrift der Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den Angrenzenden Landschaften
22.1906
Seite: 33
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  (z. B.: IV, 145, xii)



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Das Minoritenkloster in Rufach

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berief. Abermals standen die Räume leer, und der Bischof befahl
seinem Amtsschaffner unterm 22. September 1565, er
solle Kirche, Chor, Kuchen und Keller zuschließen und
einen vertrauten Bürger zum Schutze im Kloster wohnen lassen \

Die Kelche, Monstranzen und Kleinodien kamen in einen
versiegelten Trog auf das Schloss Isenburg, während die sonstigen
Kirchenornate im Kloster zurückblieben. Den Wein ließ, der
Bischof unter die Leute verteilen, denen er Weinzinsen schuldete
, versprach aber bei einer etwaigen Wiederbevölkerung des
Klosters, dasselbe Quantum zurück zu erstatten. Die Stiftungsbriefe
wurden soviel als möglich den Stiftern zurückgeschickt. Der
aufsichtführende Bürger erhielt im Kloster freien Sitz und alle
Fronfasten aus des Bischofs Speicher ein Viertel Korn; dafür
hatte er die Uhr zu richten und die Zeiten zu läuten. Der
Garten wurde dem Amtsschaffner zur Nutzung überwiesen, und
die Betten wanderten, doch erst 1567, in das St. Jakobsspital,
da sie zu sehr der Zerstörung durch Mäuse und Ratten ausgesetzt
waren2.

So blieb denn das alte Kloster zu St. Katharina wieder
verwaist. In den folgenden Pestzeiten bemächtigte sich die
Stadt des Friedhofs und des sogenannten Grasgartens, um ihre
Toten dort unterzubringen. Im April 1576 nahm der Rat sogar
eine förmliche Teilung der Stadt vor, indem er bestimmte, dass
diejenigen, so oberthalben dem Stockbrunnen versterben,,
zue den Barfüßern vnd dan diejenigen hierauf verstorbene
vff dem Kilchhoff begraben werden sollen3.

IV.

Im Jahre 1589 kam die Vogtstelle in Rufach an den edlen
Eberhard von Manderscheid-Blankenheim, einen Bruder des damaligen
Bischofs von Straß bürg. Ihm waren die verlassenen
Gotteshallen ein Greuel, und wirklich gelang ihm nach längeren
Bemühungen in Verein mit seinem bischöflichen Bruder die
Wiedereinführung von Ordensbrüdern. Am 8. November 1591
erhielt der Rat zu Rufach ein Schreiben des Provinzials Jakob
Wolf aus München mit der Mitteilung, dass demnächst drei

1 Diese ganze Darstellung nach den Briefschaften im Bezirksarchiv
Unterelsass G. 1696.

2 Bezirksarchiv Oberelsass Mundat, B. 11 L. 2 c.

3 Walter, Urkundenbuch S. 151.

t

Alemannia N. F. 7, l. 3


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