Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 465
Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den Angrenzenden Landschaften [Hrsg.]
Zeitschrift der Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den Angrenzenden Landschaften
22.1906
Seite: 40
(PDF, 69 MB)
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40 • Walter

Sichere Nachrichten reichen nicht über das Jahr 1483 hinaus,
in dem Hans Erhard von Reinach, der Satzherr der Kirche zu
Pfaffenheim, und dessen Bruder Hans Rudolf, der Kirchherr
daselbst, unter Mithilfe der Gemeinde Pfaffenheim eine Kaplanei
in der Kapelle errichteten. Der erste Inhaber der Pfründe war
Johannes Hubischhans, der dem bischöflichen sigillifer in
demselben Jahre für seine Investierung IUI fl. in auro bezahlte1
. Die Pfründe fiel indes bereits den Kriegsjahren des
17. Jahrhunderts zum Opfer, die den Verlust der Stiftungsgelder
herbeiführten. Ja, selbst das altehrwürdige Gnadenbild
ging in der Zeit von 1575 bis 1590 aus Nachlässigkeit und
Unverstand verloren und musste ersetzt werden2.

Im Jahre 1684 starb der Pfarrherr Joh. Jak. Meyer in
Pfaffenheim, der in seinem Testamente u. a. Äcker und Reben
legierte, um die eingegangene Kaplanei auf dem Schauenberge
neu zu gründen. Da die Gebäude arg verfallen waren, wurde
mit der Ausbesserung des Bruderhäuschens und der Kapelle
sofort begonnen. Aber die Mittel reichten nicht aus, und der
Bau geriet ins Stocken3.

Der neue Pfarrherr Pippion war, als Rufacher Stadtkind,
ein besonderer Freund und Gönner der Franziskaner, und auf
sein Betreiben hin übergab der Schultheiß Mathis Ehret 1690
den Wallfahrtsort an die Rufacher Klostergenossenschaft. Die
Kirche stand damals zwar unter Dach, aber unausgefertigt
wie ein Ziegelscheuer. Die Franziskaner machten sich eifrig
ans Werk; aus Stadt und Land trugen sie Spenden zum Baue
zusammen, so dass mit dem Jahre 1704 der Gottesdienst in
feierlicher Weise wieder eröffnet werden konnte.

Eine der schönsten Festgaben war das mit den Wappen der
Schauenburg und der Frohberg geschmückte Ruhealtärchen für
das Gnadenbild, ein Geschenk des edlen Franziskus Josephus
von Schauenburg-Herlisheim und seiner Gemahlin Maria Regina
von Frohberg-Vaufrey. Vergoldet und in prunkvollem Barock
aus unbestimmbarem Metall getrieben, dient es noch heute auf

1 Staatsarchiv Bern. Bischöfliches Archiv.

2 Bezirksarchiv Unterelsass Gr. 1905. — Die Ausführungen über das
Bild in Geschichte U. L. Fr. von Schauenberg, Rixheim 1896, S. 16,
deren Verfasser der f Pfaffenheimer Pfarrer Müller ist, sind vollständig
hinfällig.

3 Staatsarchiv Bern. Bischöfliches Archiv.


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