Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 465
Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den Angrenzenden Landschaften [Hrsg.]
Zeitschrift der Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den Angrenzenden Landschaften
22.1906
Seite: 89
(PDF, 69 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Public Domain Mark 1.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zgb1906/0107
Die Münsterkirche St. Maria zu Mittelzell

89

seite der Kirche1 macht weder den vorangegangenen St. Markuschor
noch seinen Altar unmöglich2. Gerade das Münster von
Mittelzell liefert das Beispiel für die Zulässigkeit der Weihe
mehrerer Altäre an denselben Heiligen, den einen als Haupt-,
den andern als Mitbesitz. St. Michael und St. Othmar gehörten
außer in der Turmkapelle noch Altäre im Kirchenschiff
zu, dem ersten an der bevorzugten Stelle innerhalb der östlichen
Chorschranken, dem andern in Gemeinschaft mit dem
hl. Gallus und Leonhardus im südlichen Seitenschiff3. Starker
Andrang zu dem bisherigen einzigen Altar an vielleicht entlegener
und schwer zugänglicher Stelle führte unter Aussonderung
eines enger abgegrenzten Gebiets aus der Gesamtwirksamkeit
des Heiligen zur, Errichtung einer neuen Verehrungsstätte
.

Die Kirche Hattos musste vor dem großartigen Erweiterungsbau
des Abts Witigowo, 986 bis 990, ihre Segel streichen.
Als neuer Bestandteil trat indes 991 nur der westliche Vorbau
der von zwei Rundtürmen eingeschlossenen Kapelle des
hl. Michael und Othmar mit der Glockenstube darüber hinzu4,

1 Annalist des 16. Jahrhunderts, Mone I 240, „Ex latere versus
s. Johannem . . . Altare s. crucis"; Adler Bl. 67 I. In der Regel liegt
der Altar des heiligen Kreuzes im Mittelschilf unmittelbar vor der Vierung,
Dehio und v. Bezold, „Die kirchliche Baukunst des Abendlandes"
I S. 168.

2 Adler S. 566; dagegen Neuwirth S. 69 und 70.

3 Annalist des 16. Jahrhunderts, Mone IS. 240, „In cancellis altare
s. Michaelis" und „Ex latere versus S. Johannem. . . . Altare s. Galli,
s. Leonhardus, s. Othmarus". Ferner Purch. carm., Mon. Germ. IV S. 630
Vers 401—404:

„Mox ut Septem devenit circulus anni
Altius arrectam sursum construxerat aulam
Sancte dicata tibi, Michahel archangele Christi,
Quae micat Otmaro pulchre pariterque beato."

4 Purch. carm., Mon. Germ. IV S. 630 Vers 401—410:

„Mox ut Septem (s. die vorhergehende Anmerkung)

. . . pariterque beato
Quam per utrumque latus firmaverat ille benignus
Cum turri gemina tereti sub imagine facta
Fornicibus curvis per circuitumque reductis
Ad quas ascensum monstrat gradus esse supinum


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zgb1906/0107