Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 465
Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den Angrenzenden Landschaften [Hrsg.]
Zeitschrift der Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den Angrenzenden Landschaften
22.1906
Seite: 97
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  (z. B.: IV, 145, xii)



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Satzungen der Bäcker- und Müllerknechte in Offenburg

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vnd zuo hilffe syent viberkommen mit willen vnd gehelle der
brotbecker vnd müller meister denne in zite der brotbecker zunffte
zuo Offemburg einer ewigen ordenunge stete zuo haltende zuo
Olfeniburg in der statt von den selben brotbecker vnd müller
knehten vnd von allen iren nochkommen mit aller beredunge
vnd in die wise, also hie nach in diesem briefe geschriben stott1.

Zuo dem ersten bekantent sü sich, daz sü ein gemein
kertzen haben söllent hangen in dem spittal zuo Offemburg, die
sü enzündent söllent alle svnnendage vnd alle ander gebannen
virtage vmb die zit, so man in dem spittal meße hett; die sol
ovch brvnnen die meße vß vnd ovch alle sampstage zuo naht2.

Dar zuo hant sü in dem spittal zuo Offemburg gekovfft
ein bettstatt vnd ein bett, zwei küssü, ein hovptpfuhven, zwei
lylachen, ein sergen vnd waz do zuo gehört, also vnd mit der
gedinge, wenne ein brotbecker kneht oder müller kneht zuo
Offemburg siech würt vnd dez spittals nottürfftig ist, daz man
in denne in dieselbe bettstatt vnd vff daz bett mit siner zuo ge-
hörde legen sol also ferre, obe die, die von dez rats wegen
viber den spittal gesetzt sint3, denne erkantent nach des spittals
ordenunge von alter her, daz er dez spittals nottürfftig sye vnd
dar in gehöre noch dez spittals ordenunge4. Beschehe aber,
daz daz bett, die küssü mit ander ir vorgeschriben zuo ge-
hörde fulete oder abegienge, wie sich daz fuogte, so sol dez
spittals pfl eger zuo Offemburg an dez spittals statt ander bette-
gewant dez glichem dem daz do abgegangen ist an die statt
legen. Man sol ovch die bettstatt mit ir zugehörde in eren

1 In unsern Urkunden läuft der Text ununterbrochen fort; ich habe
die Hauptpunkte der Übersicht halber in einzelne Abteilungen getrennt.

2 Die Spitalkirche wurde 1316 errichtet. Um die Zeit, da unsere
Urkunde ausgestellt, wurde täglich nach der Frühmesse in der Stadtkirche
eine Messe am Hauptaltar und mindestens viermal in der Woche an jedem
der zwei Nebenaltäre, nach 1520 nur noch eine täglich gelesen; außerdem
wurden noch jährlich 14 Jahrzeiten mit Vigilien und gesungenen Amtern
gehalten, (ßatzer, Gesch. d. Andreaskirche z. O. 12ff.)

Die Bruderschaftsordnung von St. Sebastian von 1451 (Ztschr. f.
d. Gesch. d. Oberrheins V, 485) bestimmte: Zum ersten so mögent sü eine
gemeine kertzen in der kirchen haben.

3 Art. VII der Spitalsatzungen vom Februar 1310 gab dem Rat das
Recht, den Pfleger — Geistlichen oder Laien — vorzuschlagen, den dann
der Bischof von Straßburg bestätigte (Diözesanarchiv II, 297).

4 Vgl. Art. VII der genannten Spitalsatzungen.
Alemannia N. F. 7, 2. 7


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