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Drei Fabeln aus Cgm. 1020
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dert die Macht des Gelds.
20 Verse und den Schluss:
Merckt ich thun uch kunt
Alls ding ift vngefunt
Wann man macht zu vil
Pfeyffen vnd seytenspil
Harpfen vnd gygen
Reden vnd fchwygen
Sagen vnd fingen
Tantzen vnd auch fpringen
Zörnen vnd lachen
Schlaffen vnd wachen-
Schluss, V. 131:
Er lonet als der tuffel fim
knecht
Do fin zil kommen was
Do ftiefz er in jn das fas
Ich gebe als Probe die ersten
Bülen mit schönen wyben
Was man kan tryben
Wurt es zu vil gethon
Man gewint verdrifz daran
Vfz genomen ein dinck
Der heifet junckher pfenning
Der kan nyemand leyden
Cristin juden heyden
Fürsten vnd auch fryen
Die hond in gern by in
Vnd hing in in den rauch
So lont der pfenning auch
In folich gewicht
Spricht myfner in dem gedieht
Versbau und Reim weisen auf das 15. Jahrhundert, ebenso
der Name Schluraffen lant V. 41 in der Bedeutung terra
fabulosa, vgl. Zarncke zum Narrenschiff S. 456. Der überschlagende
Reim kommt im Junckher Pfening, im Gegensatz
zu dem andern Gedicht vom Mysner nur einmal vor,
V. 74f.: hecken : ryben : lecken : schriben. Zu betonen
ist, dass das Versmaß des Junckher Pfening dem des Gedichts
von ryben sehr nahe kommt. Den Schluss der Hs.
bilden, Bl. 55a—56ft, ein paar mäßige, des Drucks nicht werte
Meisterlieder, religiösen Inhalts (Allegorien auf das Werk der
Erlösung). Bl. 56b ist freigelassen. Auf S. b des hinteren
Schutzblatts findet sich eine Inhaltsangabe von Docens Hand.
Die letztere Mitteilung verdanke ich Herrn Professor Boll,
dem ich auch für die Benutzung der Hs. zu Dank verpflichtet
bin.
Soweit der Inhalt der Hs. Der folgende Abdruck des
Texts der drei Fabeln ist ein buchstäblich getreuer. Von einer
kritischen Herstellung des Texts musste natürlich von vornherein
abgesehen werden, auch bei Nr. II und III, für die
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