Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 465
Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den Angrenzenden Landschaften [Hrsg.]
Zeitschrift der Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den Angrenzenden Landschaften
22.1906
Seite: 118
(PDF, 69 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Public Domain Mark 1.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zgb1906/0136
118

Wilhelm

mehrere Hs. vorliegen. Verbesserungsvorschläge und sonstige
Erklärungen bringen die beigegebenen Anmerkungen.

I1.

Von der katzen vnd von dem hunde.
20a WEllent ir fchwygen vnd getagen,
Ich weit uch abentewr sagen
Wie ein katz vnd ein hunt
Den ward ein hochzyt kunt

Sie wolten mit einander dar gen. 5
Der katzen ward vnderwegen we.
Do gefchahe dem hund fere leyd,
Er lief hin vber die heyden
Vnd brach ein krut zu der leiben ftunt.
Do mit machter die katzen gefunt. 10
Sie fprach: „hab danck, lieber hunt,
Das du mich gemachet halt gesunt
Vnd mir halt genieret myn lypp.
20b Dannoch warent fie nit gefint,

Als ich uch wil belcheyden. 15

Der hunt fprach: „ir katz ir folt myn beyden.

Ich wil gen heyfchen ein brot,

Ich bin nach hungers tot."

Man warft0 dem hund ein brot dar.

Das nam die katz vil eben war. 20

1 Uber die Heimat des Gedichts lässt sich nichts Bestimmtes sagen.
Die Reime gen : we 5; gern : her 43; härm : farn 21; nein : heim 23
weisen in dieser Kombination auf alemannische Mundarten, an : von 57
nach dem Elsass. Doch können dies alles auch nur ungenaue Reime
sein. Vgl. auch unten zu V. 15, ferner Lambcl zum Steinbuch Einleitung
S. XV.

V. 1. Ist Platz für eine große Initiale gelassen, das w ist aber klein
mit schwarzer Tinte nachgetragen. — 3. Entweder muss von einer katz
vnd einem hunt gelesen und hinter hunt und kunt V. 4 ein Punkt
gesetzt werden; oder was einfacher ist, man streicht V. 5 Sie. Dann
muss nach hunt und kunt ein Komma stehen. Freilich ist in diesem
Fall eine freiere Konstruktion anzunehmen. Ich habe deshalb nicht inter-
pungiert. — 7. Lies leyde : heyde. — 13. Der Reim lypp : gefint
kann ungenau sein, wahrscheinlicher ist mir aber, dass hier eine größere
Lücke vorliegt. Vgl. zu V. 16. — 16. Das erste ir ist zu streichen,
vielleicht auch noch katz. Es macht ganz den Eindruck, als sei das ir


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zgb1906/0136