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Wilhelm
Nu mögt ir hören, wie fie fchrey:
Sie fchrey ir gefpiln an.
Do kam ein katz vnd ir man,
Ein katz vnd ein kader.
Sie fprungen vber ein gattern
Vnd machtent den hunt
Zu der selben zyt an funfftzig enden wunt.
21b Da gefigt die katz dem hund an,
Das er kam käme dar von.
Do wurden fie gefint,
Als fie noch heut difz tags sind.
II1.
Von der katze die geistlich leben wollte.
35a Eyn katz in ein fchuchfters hufz,
Vieng offt vnd dick ein mufz.
847. — 54. Lies gatter. — 58. Über käme vgl. Keller a. a. 0. 12, 27.
— 59. gefint als fie noch in der Hs. — 60. Heut. Der Diphthong
ist wol dem bairischen Schreiber zur Last zu legen.
1 Diese Fabel ist außer im Cgm. 1020 (von mir als B bezeichnet)
noch in der Hs. Nr. 481 der Karlsruher Hof bibliothek (von mir als A
bezeichnet) überliefert. Vgl. Keller-Sievers Verzeichnis altd. Hss.
Tübingen 1890, S. 13. Nach A hat Keller das Gedicht in den Erzählungen
aus altd. Hss. S. 559 f. abgedruckt. Ich gebe unter dem Abdruck
von B die Abweichungen von A, soweit sie nicht rein orthographischer
Natur sind; hierhin rechne ich auch die ei für mhd. i in A, da
die Diphthongisierung der mhd. Längen i und ü und des iu kaum dem
Gedicht angehört: vgl. den Reim in A V. 29 sich : gleich, ebenso die
Schreibungen au für mhd. ü, eu für mhd. iu.
Über die Heimat des Gedichts lässt sich nichts Bestimmtes sagen.
Die Reime von s : z V. 2, 31, 35, 62 weisen nach Oberdeutschland (vgl.
Bartsch, Einleitungen zu den Nrn. IV und XIX der Auswahl geistlicher
Gedichte im Anhang seiner Ausgabe der Erlösung, und Lambel, Steinb.
S. XIV). Auch aus Reimen wie hufz : musen 21 (vgl. die Var.) vergangen
: lang (vgl. aber die Var.) 72 und fturtzen : fchwertzen 9
lassen sich für diese Zeit kaum mehr Schlüsse ziehen. Konsonantisch
ungenaue Reime kommen mehrfach vor: verdarp : ward 25, dannen :
gegangen 33, gewaltet : gewands 54, leben : regen 60, myden:
blyben 70. Mundartlich rein wird dagegen der Reim fwach : tach 27
sein. Heimat: Südwestdeutsch?
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