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Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den Angrenzenden Landschaften [Hrsg.]
Zeitschrift der Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den Angrenzenden Landschaften
22.1906
Seite: 123
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Drei Fabeln aus Cgm. 1020

123

Das betutet der hoffertigen fchar.

Einer vberhept fich fines gutes,

Der ander fines hohen mütes,

Der dritt finer edelkeyt,

Der vierd finer fchonheyt,

Der funfft fyner fterck krafft,

Der fechft finer magfchafft,

Der fibend fines gewaltes,

Der acht fines gewands.

Aber das fich die katz an den traff leyt

Vnd nit vff ftund vor tragheyt:

Do by die tregen find bekant,

Die lang in funden gelegen hand.

Sie komen kam von irem leben,

Als die katz vfz dem regen.

Aber das die katz kein fieyfch afz,

Die weyl fie alfo fchwartz was,

Vnd wolt haben geiftlichen orden,

Darvmb das fie fwartz was worden,

50

60

55

65

kacz A, manger var A. Die La. von A sind rhythmisch entschieden
besser, var wird durch den Reim verlangt. — 47. fchare A. — 48.
feins A. — 49. feins übermuetes A, die La. von B entschieden vorzuziehen
. — 50. dritte mit A zu lesen. — 51. vierde mit A zu lesen.
— 52. fünffte und ftercke mit A zu lesen. — 58. fechfte mit A zu
lesen, magei'chaft von A ist ebenfalls vorzuziehen. — 54. fjebende
mit A zu lesen, feins A. — 55. Mit A achte zu lesen, feines weyfen
raetes A. Nach diesem Vers folgen in A noch vier Verse, die wol dem
Gedicht angehören und nur in B ausgefallen sind. Der neünd feiner
jügent, der zehend seiner vntügent. Der überhebent fie fich.
Damit feint fie der kaczen gleich. — 56. katz an den] kacz an
die doppelt in A. trauf mit A zu lesen. — 57. nicht A. von A. —
58. Da mit A zu lesen. — 59. lange mit A zu lesen, fünde A. — 60.
Sie kümmen kum (mit A zu lesen) von irem fündigen leben A. —
61. Kacz tet aufz A, vielleicht richtig. — 62. Aber fehlt A. — 63.
Die weyl] Wan A, lies Die wil. — 64. han A. — 65. Biz daz ir ir
varbe waz wieder worden A. Die Hs. B hat hier wol das Ursprüngliche
bewahrt. Schwarz ist die Farbe der Trauer und Bußfertigkeit, vgl.
Wackernagel, Kl. Sehr. I 182 f., und DWb. 9, 2302 (2, b) und 9, 2314.
Der Sinn ist sicher besser, da V. 65 mit V. 69 korrespondiert. Auch ist
von einem Vorsatz der Katze, nur so lange geistlich zu leben, bis sie
wieder zu ihrer früheren Farbe kommt, nirgends im Gedicht die Bede.


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