Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 465
Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den Angrenzenden Landschaften [Hrsg.]
Zeitschrift der Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den Angrenzenden Landschaften
22.1906
Seite: 131
(PDF, 69 MB)
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Die Namen der Haustiere in Möhringen 131

wol schwarz sein, wobei man wol an den „Schwarz Peter"
im Spiele denkt. Ob dieses Kriterium auch hier maßgebend
war, ist nicht zu ergründen. — Diese Tatsachen erklären sich
aus der mehrfach beobachteten Erscheinung, dass die Katzen,
so sehr besonders der Landmann sie schätzt, keine große
Rolle spielen und den Leuten nicht näher stehen. Man lässt
sie eben aus- und eingehen, duldet oder vertreibt sie. Gewöhnlich
benennt man sie je nachdem mit allgemeinen Kosenamen
, wie z. B. Buse, Bisele, oder bei einem Kater Bolle,
Belling (vielleicht von dem obigen „Zirelli"), Alte, Junge,
Dicke, oder einfach mit Katz, Kätzle; aber auch mit allgemeinen
, ebenso für andere Tiere, sogar Menschen gebräuchlichen
Schimpfnamen: Kog, Schalm, Luder usw. Höchstens
Kinder, die sich mehr mit den Katzen abgeben im Spiele,
geben denselben oft speziellere, individuellere Bezeichnungen,
die aber zu oft wechseln.

Hunde.

Nur 16 Personen von 185 besitzen je 1 Hund, und zwar
sind es meist Leute, die einen treuen Wächter oder Gehilfen
mehr oder weniger brauchen. Hofbesitzer, und weit entfernt
von der Stadt wohnende Bahnwärter, Jagdbesitzer und deren
Treiber, dann auch Metzger und einige Wirte. Dem reinen
Luxus dienen nur wenige. Außer den Metzgern und Jägern
hat selten jemand einen echten Rassehund. Diese selbst
wechseln oft wegen Abgangs oder Tauschs nach auswärts.
Im allgemeinen hat man also für die Hunde, und deshalb auch
für eine besonders bezeichnende Namengebung derselben, nur
geringes Interesse übrig. Die auch anderwärts üblichen Namen
gruppieren sich wie folgt:

1. Farbe. 1 Hohr, schwarzer Schäferhund, im mhd.
auch Personenspottnamen, s. Mor bei Socin \ 3 MoJirle, wovon
1 ganz schwarz, 1 jedoch nur am Halse, sonst rötlich, und
der 3. gar nicht schwarz ist, sondern gelblich! — Der letztere
stammte wol von einer schwarzen Hündin ab, anderes nicht
zu ermitteln. 1 Peter, dessen Hauptfarbe schwarz ist (vgl.
„Schwarzpeter" im Spiele, wie bei Katzen).

2. Rasse (wenn auch nur scheinbar). 2 Schnauzer,
Ratteufänger, Schnauzer sonst — Schnurrbart, 2 Spitzer, meist

1 A. Socin, Mittelhochd. Namenbuch. Leipzig 1903.

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